Fahrzeug des Monats März 2017 - Drehleiter Berlin

Feuerwehrfahrzeug des Monats

März 2017

Drehleiter Automatik mit Korb (DLA (K) 23/12)
Einsatzfahrzeug der Berliner Feuerwehr
Standorte: Feuerwachen Suarez und Treptow

Technische Daten

Fahrgestell

MAN TGM 15.290

Leistung

213 kW (rd. 290 PS), Euro 6

Antriebsart/Radformel

4x2

Getriebe

teilautomatisiertes Schaltgetriebe
spezielles Schaltprogramm („Feuerwehrschaltung“)

Höchstgeschwindigkeit

ca. 90 km/h

Abmessungen

10,00 m (L) x 2,41 m (B) x 3,28 m (H)

zul. Gesamtgewicht

14,5 t

Ausbau/Ausrüstung
(Konstruktion)

Rosenbauer Karlsruhe GmbH u. Co. KG
Podium
- Aluminium-Sicherheitspodium
- 6 Geräteräume
Abstützung
- Waagerecht-Senkrecht-Abstützung (stufenlos)
- Bodendrucküberwachung
- max. Abstützbreite: 4,64 m
Leitersatz
- Typ L32 Can (4teilig)
- Arbeitshöhe: 33 m
- Steuerung: CAN-Bus (Vernetzung der Fahrzeugsysteme)
Wiegesystem
- 3D-Lastmessung (permanente Messung der Lasten
  u. Kräfte, die auf den Leitersatz einwirken)
Rettungskorb
- Nutzlast: max. 450 kg
- Platz für 4 Personen
- Wenderohr
- Krankentragelagerung
- Flutlichtscheinwerfer
- Rettungskorb-Umfeld-Beleuchtung
Stromerzeuger
- Typ Rosenbauer „RS 14 – Super Silent“
- Leistung: 14 kVA
Elektrokettensäge
teilbare Schleifkorbtrage
Atemschutznotfallset
Arbeitsboot (aufblasbar)
Rangierscheinwerfer an den Armen der Außenspiegel

Besatzung

1/1 (Trupp)

Baujahr/Indienststellung  

12/2016

Wissenswertes:
Die Berliner Feuerwehr wurde 1851 von Ludwig Carl Scabell gegründet. Der preußische König hatte ihn zuvor mit dem Aufbau einer Berufsfeuerwehr beauftragt und zum ersten Königlichen Branddirektor ernannt. Heute gibt es in der Hauptstadt (rd. 3,5 Mio. Einwohner) 35 Berufsfeuerwachen mit etwa 3.900 Mitarbeitern. Die Berliner Feuerwehr ist damit die älteste und größte Berufsfeuerwehr in Deutschland. 58 Freiwillige Feuerwehren mit rund 1.400 ehrenamtlichen Kräften unterstützen sie.

Computer führt Standsicherheits-Berechnung durch
Im Dezember 2016 hat die Berliner Feuerwehr zwei Drehleitern Automatik mit Korb (DLA(K) 23/12) der neusten Generation in Betrieb genommen. Die Fahrzeuge sind auf den Feuerwachen Suarezstraße (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf) und Treptow (Bezirk Treptow-Köpenick) stationiert. Rosenbauer Karlsruhe hat sie unter der Typbezeichnung „L32 Can“ gefertigt. Beide Hubrettungsfahrzeuge sind auf Fahrgestellen von MAN (Typ TGM 15.290) aufgebaut, die ein zulässiges Gesamtgewicht von 14,5 Tonnen erlauben. Der Fahrzeugmotor mit einer Leistung von 290 PS erfüllt durch Zugabe von AdBlue die strenge Abgasnorm nach Euro 6. Ein spezielles Getriebe mit kurzen Schaltzeiten und eine spezielle Rückschaltlogik sorgen nach der Verzögerungsphase – beispielsweise vor einer roten Ampel - für eine schnelle Beschleunigung. Zur Stabilisierung ist jede Rosenbauer-Drehleiter mit der hydraulischen Waagerecht-Senkrecht-Abstützung ausgerüstet. Die vier Stützen können bis zu einer Breite von 4,64 Meter ausgefahren werden. Das garantiert eine optimale Ausladung des Leiterparks (= waagerechter Abstand von der Außenkante des Fahrzeugs bis zur Leiterspitze bzw. Hausfassade). Alle Stützenbewegungen in horizontaler und vertikaler Richtung sind innerhalb der maximalen Stützbreite stufenlos steuerbar. Bodendrucksensoren, die in jeder Stütze verbaut sind, ermitteln die exakte Restlast. Zu den weiteren Sicherheitseinrichtungen gehören die 3D-Lastmessung am Leiterpark sowie die Stützbreitenerfassung. Alle Werte werden über das CAN-Bus-System erfasst und vom Computer für die Standsicherheits-Berechnung verwendet. Der Drehleitermaschinist bekommt alle aktuellen Ergebnisse auf einem Bedienpult angezeigt. Die „Rosenbauer - L32 Can“ ist mit einem Vierpersonen-Rettungskorb (Nutzlast: 450 Kilogramm) ausgerüstet, der leicht und komfortabel ist und zusätzlich viel Platz bietet. Durch die seitliche Ausbuchtung finden auch Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten den nötigen Platz. Es gibt vier Einstiegsmöglichkeiten, jeweils eine an der Front- und Rückseite sowie zwei zusätzliche an den Korbecken im Frontbereich. 

Die beiden neuen Drehleitern der Berliner Feuerwehr sind, so wie in der Hauptstadt üblich, weiß lackiert und mit leuchtroter Folie (RAL 3026) im „Berliner-Design“ beklebt. Sie sind mit leistungsstarken Stromaggregaten von Rosenbauer (Typ „RS 14 – Super Silent“) ausgerüstet.

Wechselvolle Geschichte
Drehleitern aus Karlsruhe (Baden-Württemberg) haben eine lange Tradition. 1909 verlegte das Unternehmen „Carl Metz – Spezialfabrik für Feuerlöschgeräte“ den Hauptsitz in die Baden-Metropole. Drei Jahre später lieferte Metz die erste 25-Meter-Drehleiter an die Berufsfeuerwehr Karlsruhe. Grundlage bildete damals ein 36-PS-Fahrgestell(!) mit eingebauter Kreiselpumpe. Metz wechselte im Verlaufe seiner langen Firmengeschichte mehrfach den Inhaber. In den achtziger Jahren gehörte das Unternehmen zum Kruppkonzern und später zu Total-Walther (Feuerlöscher). 1996 übernahm Metz das Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde (FGL) als Tochterunternehmen. Seit 1998 gehört der Drehleiterspezialist zur Rosenbauer International AG (Leonding, Österreich) und wurde 2015 zur Rosenbauer Karlsruhe GmbH u. Co. KG umfirmiert. Am Standort in Karlsruhe (Umsatz 2014: rund 74 Millionen Euro) sind 430 Mitarbeiter beschäftigt, die mehr als 170 Hubrettungsfahrzeuge pro Jahr fertigen. (Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

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Die Berliner Feuerwehr hat auf den Feuerwachen Suarez und Treptow
neue Rosenbauer-Drehleitern in Dienst gestellt. (Foto: Berliner Feuerwehr)

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Die Hubrettungsfahrzeuge vom Typ DLA(K) 23/12 basieren auf Fahrgestellen
von MAN (Typ TGM 15.290). (Foto: Berliner Feuerwehr)

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Zur Ausrüstung gehört jeweils ein leistungsstarkes Stromaggregat vom
Typ Rosenbauer „RS 14 – Super Silent“. (Foto: Berliner Feuerwehr)


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