Fahrzeug des Monats
Juli 2019
Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20 (HLF 20)
Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Hiddenhausen
Standort: Löschzug Schweicheln-Bermbeck, Herforder Straße 223, 32120 Hiddenhausen
Funkrufname (OPTA): Florian Hiddenhausen – 2 – HLF 20 – 2
Technische Daten:
Fahrgestell (Hersteller) |
MAN |
Typ |
TGM 13.290 |
Motor |
6-Zylinder Dieselmotor |
Leistung |
290 PS (213 kW) |
Antriebsart / Radformel |
4x4 (Allradantrieb) |
Getriebe |
automatisiertes Schaltgetriebe |
Höchstgeschwindigkeit |
ca. 90 km/h |
Abmessungen |
9,38 m (L), 2,50 m (B), 3,30 m (H) |
Zul. Gesamtgewicht |
15 t |
Ausbau/Ausrüstung |
Magirus GmbH, Ulm/Donau
Beladung (auszugsweise):
Stromerzeuger (Typ Endress) - Pulverlöscher (2 x 6 kg) Geräteraum 4 Wasserwerfer (Typ Alko) Geräteraum 6 - „Faltschlauchschnellangriff“ (30 m) Leitern
Beleuchtung/Sicherheitseinrichtungen: |
Besatzung |
1/8 (Gruppe) |
Baujahr/Indienststellung |
3/2019 |
amtl. Kfz-Kennzeichen |
HF-GH 2017 |
Anschaffungskosten |
rd. 320.000 Euro |
Wissenswertes:
Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 (HLF 20) der Feuerwehr Hiddenhausen ist ein echter Alleskönner. Es hat 2.000 Liter Wasser im Tank und für fast jeden Notfall das passende Werkzeug an Bord.
Team Cab und AluFire 3-Aufbau
Der MAN (Typ 13.290) mit Allradantrieb, automatisiertem Schaltgetriebe und 290 PS ist am Standort Schweicheln-Bermbeck stationiert. Feuerwehrausrüster Magirus fertigte im Werk Ulm/Donau den Feuerwehraufbau „AluFire 3“ aus Aluminium. Er besteht aus der geräumigen Mannschaftskabine „Team Cab“ und sechs seitlichen Geräteräumen. Vier der neun Sitzplätze verfügen über Atemschutzgeräte, sodass sich Angriffs- und Sicherheitstrupp bereits auf der Anfahrt komplett ausrüsten können. Die Sicherheit der Einsatzkräfte hat einen hohen Stellenwert: So lassen sich die Türen der „Team Cab“ um 90 Grad öffnen. Dabei klappen jeweils zwei beleuchtete Stufen automatisch aus. Außerdem gibt es farblich abgesetzte Haltegriffe.
Benutzerfreundliche Bedienung
Der Löschmitteltank des HLF 20 fasst 2.000 Liter. Im Heck befindet sich die Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-2000, die für eine Leistung von 2.000 Litern bei zehn Bar Ausgangsdruck ausgelegt ist. Magirus hat die Bedienung so benutzerfreundlich und praxistauglich wie möglich gestaltet. Um die Pumpe in Betrieb zu nehmen, brauchen lediglich der Ein-Ausschalter sowie die Taste für die Druckautomatik gedrückt und an einem Drehschalter der gewünschte Ausgangsdrucks vorgewählt werden. Das System gleicht Druckschwankungen automatisch aus, indem es die Pumpendrehzahl anpasst. Die Technik erkennt auch, ob der Tank gefüllt werden muss, öffnet für diesen Fall das dafür vorgesehene Ventil und füllt die passende Wassermenge nach. „Eine Überwachung des Tankfüllstandes durch den Maschinisten ist damit überflüssig geworden“, sagt Magirus. Am Fahrzeugheck befindet sich auch der Lichtmast mit sechs LED-Scheinwerfern, der sich pneumatisch bis zu einer Lichtpunkthöhe von 5,60 Meter ausfahren lässt.
Ausrüstung reicht vom Hydraulikzylinder bis zum Waldbrandrucksack
Der Geräteraum 1 ist begehbar und verfügt über zwei Ebenen. Im vorderen Bereich befinden sich die hydraulischen Rettungsgeräte. Im Einzelnen umfasst der Lukas-Rettungssatz den Spreizer SP 510, der eine Kraft von 23 Tonnen aufbringt, die Schere S 330 und zwei Rettungszylinder (R 414 und R 420) in unterschiedlichen Größen. Auf der zweiten Ebene sind unter anderem Hebe- und Dichtkissen verstaut. Im gegenüberliegenden Geräteraum 2 befindet sich der Stromerzeuger von Endress mit einer Leistung von 7,2 Kilowatt.
Die Schnellangriffshaspel, die bis vor einiger Zeit noch zur Standardbeladung eines Löschfahrzeugs gehörte, ist auch beim neuen HLF der Feuerwehr Hiddenhausen einem 30 Meter langen C-Schlauch mit Hohlstrahlrohr gewichen, der im Geräteraum 6 in Buchten abgelegt ist. Ein weiteres Schlauchpaket befindet sich im gegenüberliegenden Geräteraum 5. Zur weiteren Ausrüstung gehören vierteilige Steckleiter und dreiteilige Schiebleiter, ein elektrisches Überdruckbelüftungsgerät, Ketten- und Säbelsäge, Tauchpumpe (TP 4) sowie ein mobiler Wasserwerfer (Typ Alko) mit einer Leistung von 2.000 Litern pro Minute. Für den Waldbrandeinsatz wird weitere Spezialausrüstung mitgeführt. Sie besteht aus einem Waldbrandrucksack mit 19 Litern Fassungsvermögen und einem 30 Meter langen D-Schlauch, der sich in einer „Schnellangriffstasche-Waldbrand“ befindet.
Feuerwehrkamerad übernimmt „Feuerwehroldtimer“
Das Hilfeleistungslöschfahrzeug ersetzt ein 29 Jahre altes Tanklöschfahrzeug 16/25 (TLF 16/25), das sich mittlerweile in Privatbesitz befindet. Sebastian Plümers hat den alten Magirus (Typ 120-23), dessen luftgekühlter Dieselmotor als unverwüstlich gilt, gekauft. Bei ihm ist der Oldtimer, der ab dem kommenden Jahr ein H-Kennzeichen („H“ für historisch) tragen darf, in guten Händen. Plümers ist im Hauptberuf Autorestaurator und engagiert sich ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr.
Zwei identisch ausgerüstete Hilfeleistungslöschfahrzeuge
Der Löschzug Hiddenhausen Schweicheln-Bermbeck (rund 50 Aktive) verfügt nun über zwei identisch ausgerüstete Hilfeleistungslöschfahrzeuge. HLF 1, ein Mercedes-Benz Atego 1325 (Aufbau Ziegler, Giengen/Brenz), wurde bereits 2004 in Dienst gestellt. Das Auto besitzt zusätzlich eine hydraulische Seilwinde (Typ Rotzler „Treibmatic“).
Weiterhin sind am Standort Schweicheln-Bermbeck Gerätewagen-Logistik 1 (GW-Logistik 1), Einsatzleitwagen 1 (ELW 1) und Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) stationiert. Das Gerätehaus an der Herforder Straße (B 239) erfüllt längst nicht mehr die Anforderungen an ein modernes Feuerwehrdomizil. Der Rat der Gemeinde Hiddenhausen hatte deshalb im November 2016 entschieden: An einem neuen Standort wird ein neues Gerätehaus gebaut. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im kommenden Jahr auf dem Grundstück an der Bahnhofstraße/ Ecke Schweichelner Straße beginnen. (Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-
Die Feuerwehr Hiddenhausen hat ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 in Dienst gestellt.
(Foto: Feuerwehr Hiddenhausen)
Feuerwehrausrüster Magirus (Ulm/Donau) hat das Fahrzeug auf einem Fahrgestell von MAN (Typ 13.290) aufgebaut.
(Foto: Feuerwehr Hiddenhausen)
Fahrzeugheck mit Einpersonen-Schlauchhaspel, pneumatischem Lichtmast, Heckwarnsystem und Pumpenbedienstand.
(Foto: Feuerwehr Hiddenhausen)
Geräteraum 1 mit dem hydraulischen Rettungssatz von Lukas.
(Foto: Feuerwehr Hiddenhausen)
Im gegenüberliegenden Geräteraum 2 ist der Stromerzeuger vom Typ Endress untergebracht.
(Foto: Feuerwehr Hiddenhausen)
Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug verfügt über eine Zusatzbeladung zur Waldbrandbekämpfung.
(Foto: Feuerwehr Hiddenhausen)
Es ersetzt ein 29 Jahre altes Tanklöschfahrzeug (Typ Magirus 120-23).
(Foto: Feuerwehr Hiddenhausen)
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