Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Kirchlengern

Kirchlengern. Volles Haus bei der Feuerwehr Kirchlengern: Während der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag (23.02.2024) ließen Wehrführer Frank Rieke und Stellvertreter Klaus Westerholz das Dienstjahr 2023 noch einmal Revue passieren. Zu 118 Einsätzen, darunter drei Großbrände, waren die Ehrenamtlichen ausgerückt. Im Dezember vergangenen Jahres war zuletzt die gesamte Wehr gefordert. An der Stiftsfeldstraße brannte ein großer Geräteschuppen samt Brennstofflager. Die Feuerwehrleute kamen gerade noch rechtzeitig, um ein übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus zu verhindern.

Abordnungen aller vier Löschgruppen, die Mitglieder der Tagesalarmbereitschaft beim Unternehmen Hettich und zahlreiche Gäste hatten sich zur Wehrversammlung im neuen Gerätehaus Auf dem Fienberge eingefunden. „Sie zeigen durch Ihre Anwesenheit reges Interesse an der Arbeit der Feuerwehr“, mit diesen Worten begrüßte Frank Rieke die Vertreter aus Politik und Verwaltung. Danach wandte sich der Wehrführer an seine Mannschaft: „Ohne Euch wäre es nicht möglich, den Bürgern einen optimalen Schutz zu gewährleisten.“ Bürgermeister Rüdiger Meier lobte ebenfalls das Engagement der Ehrenamtlichen. Die Feuerwehr sei eine große Familie und ein Spiegelbild der Gesellschaft. Sie stehe für Kinder- und Jugendliche, Erwachsene und Senioren offen, so Meier. „Sie ist ein großes Hilfeleistungsnetzwerk – hilft Dritten und im Notfall auch ihren Mitgliedern.“ Die Gemeinde Kirchlengern tue eine Menge für die Sicherheit der Bürger, erklärte der Bürgermeister. „Wir tun aber auch eine Menge, damit die Feuerwehrleute sich bei uns wohl fühlen!“ Erst im vergangenen Jahr waren das neue Gerätehaus der Löschgruppe Kirchlengern eingeweiht und ein neues Tanklöschfahrzeug 4000 übergeben worden. Schließlich bat der Verwaltungschef darum, bei den Bürgern in Kirchlengern für eine Mitarbeit in der Feuerwehr zu werben. „Die Menschen können sich auch außerhalb des Einsatzgeschehens mit ihren ganz persönlichen Fähigkeiten in das Ehrenamt einbringen.“ Kreisbrandmeister Bernd Kröger überbrachte die Grüße des Kreisfeuerwehrverbandes, der mittlerweile 2.781 Mitglieder zähle. Im vergangenen Jahr seien mehrere Unwetterfronten über den Kreis Herford hinweggezogen. „Ihr seid mit einem blauen Auge davon gekommen und habt stattdessen in den Nachbarkommunen ausgeholfen!“

Die Wehrversammlung der Feuerwehr Kirchlengern ist gut besucht.

Wehrführer Frank Rieke bedankt sich bei seiner Mannschaft:
„Ohne Euch wäre es nicht möglich, den Bürgern einen optimalen Schutz zu gewährleisten.“

Katastrophenschutz ist in den Fokus gerückt

Stellvertretender Wehrführer Klaus Westerholz ging anschließend auf das zurückliegende Dienstjahr ein. Der Katastrophenschutz habe 2023 im Fokus gestanden. So seien Vorkehrungen zur Abwehr der Vegetationsbrand- und Hochwassergefahr sowie für einen evtl. Blackout getroffen worden. Insgesamt drei Großbrände, sieben Mittelbrände und 15 Kleinbrände, aber auch 13 Technische Hilfeleistungen nach Verkehrsunfällen sind in der Statistik aufgeführt. 29 Menschen in Notlagen eilten die Wehrleute zur Hilfe. Westerholz erinnerte an das tragische Unglück auf der B 239, das sich im März zugetragen hatte. Damals war ein Autofahrer frontal mit einem Viehtransporter zusammengestoßen. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Die Feuerwehrleute unterstützten beim umladen der Tiere, was nicht „ohne gewesen sei“. 121 Aktive zählt die Wehr zurzeit. Unterstützung kommt von der Tagesalarmbereitschaft Hettich, die von 13 Beschäftigten des Unternehmens gebildet wird. Westerholz appellierte an seine Kameradinnen und Kameraden, aber auch die Gäste aus Rat und Verwaltung: „Wir müssen uns alle auf den Weg machen und uns um neue Mitglieder kümmern!“ Die Feuerwehr-Ausrüstung wird ständig modernisiert und erweitert. Im vergangenen Jahr erhielten die Ehrenamtlichen neue Feuerwehrhelme (Typ Rosenbauer Heros H 30). Eine Übungspuppe und ein Rauchdemohaus zählten ebenfalls zu den Neuanschaffungen.

Umfangreiche Ausbildung und gute Jugendarbeit

Matthias Kuhle, Ausbildungsbeauftragter der Feuerwehr Kirchlengern, erläuterte das umfangreiche Schulungsprogramm der Ehrenamtlichen. Neun Feuerwehranwärter absolvierten erfolgreich ihre Grundausbildung (Modul 1 bis 4), die in bewährter Weise gemeinsam mit der Feuerwehr Löhne durchgeführt wurde. Die Schulungsveranstaltungen auf Kreisebene besuchten 50 Feuerwehrleute aus der Elsegemeinde, während 22 Aktive an Lehrgängen und Seminaren am Institut der Feuerwehr in Münster teilnahmen. Zudem nutzten die Feuerwehrleute aus Kirchlengern die Übungshalle des Instituts, um realitätsnahe Einsatzsituationen, wie einen Tiefgaragenbrand, gemeinsam mit dem DRK abzuarbeiten. „Wir haben an diesem Tag wertvolle Erkenntnisse gewonnen und die vier Löschgruppen sind eng zusammengerückt!“, meinte Matthias Kuhle.

Die Jugendfeuerwehr, sie steht unter Leitung von Stefan Kröger, Carsten Schröder und Tobias Bartsch, hat mit 63 Mitgliedern einen neuen Höchststand erreicht. Während der Wehrversammlung berichteten die Jugendlichen über ihre Aktivitäten im vergangenen Jahr. So standen unter anderem Erste-Hilfe mit dem DRK Bünde, Personenrettung aus einem Fließgewässer, Wellenreiten im Aqua Fun und Stockbrot-Backen auf dem Programm. Höhepunkt des Jahres bildete das Kreisjugendzeltlager im Sauerland. Die Kinderfeuerwehr „Feuerfüchse“ führte im vergangenen Jahr elf reguläre Dienste durch. „Der Nachwuchs wurde spielerisch an die Aufgaben und Ausrüstung der Feuerwehr herangeführt“, sagte Gemeindekinderfeuerwehrwartin Stefanie Telthörster-Kröger. Sie berichtete von den zahlreichen weiteren Unternehmungen der Löschbambini, wie dem Besuch im Feuerwehrmuseum Kirchlengern und der Teilnahme am 2. Kinderfeuerwehrerlebnistag in Herford-Schwarzenmoor. Acht „Feuerfüchse“ sind im vergangenen Jahr in die Jugendfeuerwehr übergetreten.

„Wehrführer Frank Rieke und Stellvertreter Klaus Westerholz haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Kinder- und die Jugendfeuerwehr so gut aufgestellt sind“, sagte Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier. Sie zeichnete die beiden Führungskräfte für ihr langjähriges Jugendfeuerwehrengagement mit der Silbernen Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr aus.
Die Ehrenabteilung der Feuerwehr Kirchlengern hat im vergangenen Jahr ebenfalls viel unternommen. Ihr Vorsitzender, Friedrich-Wilhelm Tödtmann, erzählte von den Ausflügen der agilen Rentnertruppe, die zum Heimat- und Heringsfänger-Museum in Petershagen sowie zur Feuerwehr Vlotho führten. Die Grillfeier auf Homburgs Hof und das Pickert-Essen in Gehlenbeck zählten zu den Traditionsveranstaltungen. Die Ehrenabteilung zählt zurzeit 33 ehemals Aktive. Tödtmann wünscht sich deshalb, dass die monatlichen Treffen künftig wieder besser besucht werden.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

Ehrungen während der Wehrversammlung:

Ehrenzeichen in Silber des NRW-Innenministers (25-jährige aktive Mitgliedschaft)
Daniel Bekemeier
Samuel Hunneck

Ehrenzeichen in Gold des NRW-Innenministers (35-jährige aktive Mitgliedschaft)
Bärbel Kleemeier

Beförderungen während der Wehrversammlung:

Zur Hauptfeuerwehrfrau
Carina Mende

Zum Unterbrandmeister
Dominik Uphoff

Zum Oberbrandmeister
Jens Broelhorst
Sascha Hunting
Björn Sudek

Zum Hauptbrandmeister
Thomas Brinkjost

Zur Brandoberinspektorin
Stefanie Telthörster-Kröger

Abordnung der Jugendfeuerwehr mit Gemeindejugendfeuerwehrwart Stefan Kröger (r).

Stellvertretender Wehrführer Klaus Westerholz erläutert die Einsatzzahlen und Mitgliederentwicklung.

Die Ehrenamtlichen haben ein umfangreiches Schulungsprogramm absolviert,
berichtet Matthias Kuhle, der Ausbildungsbeauftragte der Feuerwehr Kirchlengern.

Die Jugendfeuerwehr hat ihren großen Auftritt und erzählt der Versammlung von den Aktivitäten im vergangenen Jahr.



Frank Rieke und Klaus Westerholz werden für ihr großes Jugendfeuerwehr-Engagement geehrt.

(v.l.) KBM Bernd Kröger, Wehrführer Frank Rieke, Stellvertreter Klaus Westerholz und Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier.

Auszeichnung für Daniel Bekemeier und …

… Bärbel Kleemeier, die Bürgermeister Rüdiger Meier vornimmt.

(v.l.) Daniel Bekemeier (25-jährige Mitgliedschaft), Bärbel Kleemeier (35-jährige Mitgliedschaft)
u. Samuel Hunneck (25-jährige Mitgliedschaft).

Beförderung zur Brandoberinspektorin: (v.l.) Wehrführer Frank Rieke,
Stefanie Telthörster-Kröger u. stellv. Wehrführer Klaus Westerholz

Gruppenfoto der Gehrten und Beförderten