Ausgangssperre als letztes Mittel beschlossen

Einsatzdienst der Feuerwehr ist nicht beeinträchtigt

P1060867Kreis Herford. Auf die weiter steigenden Corona-Infektionszahlen haben die Behörden noch einmal mit schärferen Sanktionen reagiert.  Ab Heiligabend (0 Uhr) bis einschließlich Sonntag, 10. Januar 2021 gilt für die Bürger im Kreis Herford eine Ausgangssperre. In der Zeit von 21 Uhr bis 4 Uhr des Folgetags ist damit der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung untersagt. Allerdings gibt es Ausnahmen: So bleiben unter anderem die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit, die Unterstützung Hilfsbedürftiger und die Versorgung von Tieren weiterhin möglich. Maßnahmen, die zur Abwendung einer unmittelbaren Gefahr für Leib, Leben und Eigentum erforderlich sind, zählen ebenfalls als triftige Gründe.  Die Arbeit von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz werden deshalb durch die Ausgangssperre nicht beeinträchtigt.

 

Die neun Bürgermeister und der Landrat hatten die verschärften Maßnahmen am Mittwochnachmittag (23.12.2020) während einer Videokonferenz einvernehmlich beschlossen. Neben der Ausgangssperre umfasst die Allgemeinverfügung weitere Sanktionen für den Einzelhandel sowie eine Maskenpflicht in Fahrzeugen und am Arbeitsplatz. Die Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle steige immer weiter an, erklärte Landrat Jürgen Müller. Auch in den Krankhäusern erhöhe sich die Zahl der Corona-Patienten tagtäglich. „Die Situation lässt uns keine Wahl: Wir müssen jetzt handeln!“

 

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Bürgermeister und Landrat haben mit einer neuen Allgemeinverfügung auf die hohen Infektionszahlen im Kreisgebiet reagiert:
Unter anderem gilt ab sofort eine Ausgangssperre und verschärfte Maskenpflicht. (Foto: Redaktion: kfv-herford.de)

 

Maskenpflicht auf Arbeitsplatz und Auto erweitert

Am Arbeitsplatz gilt innerhalb geschlossener Räume ab sofort eine Maskenpflicht. Die   Gerätehäuser der Feuerwehr sind davon gleichermaßen betroffen. Dort war die Regelung schon vorher vom Kreisfeuerwehrverband dringend empfohlen worden. Der Arbeitgeber habe „auf die Einhaltung hinzuwirken“, heißt es in der Verfügung weiter. In gut durchlüfteten Werkshallen könne für körperlich anstrengende Arbeiten auf das Tragen einer Alltagsmaske verzichtet werden, wenn sichergestellt sei, dass zu anderen Personen dauerhaft ein Abstand von mindestens zwei Metern eingehalten werde. Eine Verschärfung gilt ebenfalls im Straßenverkehr: Werden Personen aus verschiedenen Haushalten im Auto mitgenommen, so haben die Insassen ebenfalls Alltagsmasken zu tragen. Die Anzahl der Supermarktkunden darf jetzt eine Person pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche nicht übersteigen.

Beim Thema Präsensgottesdienst an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen sind sich die Kirchen uneins. Die Landesregierung ermöglicht die Messen. Allerdings müssen die Anzahl der Teilnehmer auf 175 Besucher und die Dauer der Gottesdienste auf 45 Minuten begrenzt werden. Außerhalb geschlossener Räume könnten 250 Personen teilnehmen. „Wir fordern alle Glaubensgemeinschaften dazu auf, dem Beispiel der evangelischen und katholischen Kirche zu folgen und auf Präsenzgottesdienste ganz zu verzichten, hieß es aus dem Kreis der Bürgermeister. An den Feiertagen 24./25., 25./26. und 26./27. Dezember gilt die Ausgangssperre  im Übrigen von 0 Uhr bis 4 Uhr und in der Neujahrsnacht von 1 Uhr bis 6 Uhr morgens.

2807 5753 1 gDas öffentliche Leben ruht weitestgehend. Doch die Corona-Fallzahlen steigen weiter. (Grafik: Kreisverwaltung Herford)

 

Fünf weitere Todesfälle

Im Kreis Herford sind seit gestern 100 Neuinfektionen hinzugekommen, sodass es aktuell 764 Covid-19-Krankheitsfälle gibt (Stand 22.12.2020). Der Inzidenzwert ist damit auf 233,1 gestiegen. Fünf weitere Menschen sind an den Folgen der Infektion gestorben: Es handelt sich um eine 94-jährige Frau und zwei 91-jährige Seniorinnen aus einem Altenwohnheim in Hiddenhausen, einen 81-jährigen Mann aus Kirchlengern und einen 86-Jährigen aus Löhne. Die Pandemie hat damit im Kreis Herford bisher 54 Menschenleben gefordert. Derzeit werden 67 Patienten mit einer Covid-19-Infektion stationär behandelt. Elf davon liegen auf der Intensivstation, sieben müssen beatmet werden. Der Landrat appellierte vor dem Weihnachtsfest noch einmal an die Bevölkerung: „Bitte halten Sie sich an die Kontaktbeschränkungen und feiern Sie nur im kleinsten Familienkreis. Damit zollen Sie auch all denjenigen Respekt, die seit Monaten unermüdlich in den Krankenhäusern um das Leben der Corona-Patienten kämpfen.“

(Infos: Kreisverwaltung Herford, Redaktion: kfv-herford.de)

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