Ein Panther für den Ruhrpott

Neues Flugfeldlöschfahrzeug am Flughafen Dortmund

1Dortmund/Leonding. Die Flughafenfeuerwehr Dortmund hat Anfang Oktober den bundesweit ersten Panther 6x6 der neusten Generation erhalten. Das moderne Flugfeldlöschfahrzeug aus dem Hause Rosenbauer überzeugt mit Hightech und geballter Löschkraft. Dirk Aschenbrenner, Chef der Berufsfeuerwehr Dortmund, zeigte sich von der Fahrdynamik und dem Bedienkomfort des „roten Riesen“ begeistert: „Das kann im Notfall die Arbeit der Mannschaft entscheidend erleichtern!“ Der Panther ist eins der erfolgreichsten Flugfeldlöschfahrzeuge der Welt. Rund 1.400 Fahrzeuge sind in knapp 90 Ländern der Erde im Einsatz.

Die Freude in Dortmund ist groß. „Der neue Panther besticht durch sein durchdachtes Konzept, das seinesgleichen sucht“, so Thomas Claas von der Flughafenfeuerwehr. Die Löschfahrzeuge von Rosenbauer hätten sich schon bisher als zuverlässig und effektiv erwiesen. Neben der Löschkraft spielen für die Brandschützer des Ruhrpott-Airports zwei weitere Aspekte eine wichtige Rolle: Die Sicherheit und auch die Umweltverträglichkeit Der Panther 6x6 kann auf beiden Feldern überzeugen. Scheibenbremsen sorgen für ausgezeichnete Verzögerungswerte, die Kabine bietet optimalen Insassenschutz und die Abgaswerte werden dank Euro-6-Motor ebenfalls eingehalten.

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Der Flughafen Dortmund verfügt seit kurzem über eins der modernsten Flugfeldlöschfahrzeuge der Welt.
Vor seiner Auslieferung in die Ruhrgebietsmetropole wurde der Panther 6x6 …
(Foto: Rosenbauer International AG, Leonding)

Ein Gefühl wie im Hubschraubercockpit.

Der Panther der vierten Generation ist noch wendiger und dynamischer als sein Vorgänger. Dafür sorgen in erster Linie der tiefere Fahrzeugschwerpunkt und eine noch gleichmäßigere Gewichtsverteilung auf alle Achsen. Sein neues „Performance-Paket“, das aus einem 750 PS starken Volvo-Euro-6-Motor in Kombination mit einem 8-Gang-Getriebe besteht, macht den Panther außerdem sprintstark. Der 39 Tonnen schwere Koloss beschleunigt von 0 auf Tempo 80 innerhalb von 29 Sekunden und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. Die Löschtechnik bilde ein vollständig integriertes, leistungsfähiges System, lobt Rosenbauer sein Produkt. Das Herzstück besteht aus der Pumpenanlage, die bis zu 6.000 Liter pro Minute bei 10 Bar Ausgangsdruck schafft. Die Wurfweite des leistungsstarken Dachmonitors reicht bis zu 100 Metern – das entspricht in etwa der Länge eines Fußballfeldes. Der Dortmunder Panther hat 12.500 Liter Wasser, 1.500 Liter fluorfreies Schaummittel, 250 Kilogramm Pulver und 120 Kilogramm Kohlendioxid-Löschmittel an Bord.
Die neu entwickelte Kabine des Panther IV erhöht den Insassenschutz. Der Wegfall der C-Säule und die schlanke A-Säule gewährleisten dabei eine optimale Rundumsicht. Die Besatzung hat quasi das Gefühl, in einem Hubschraubercockpit zu sitzen. Der neue, ergonomisch optimierte Steuergriff mit hinterleuchteten Tasten sorgt im Übrigen für eine übersichtliche und einfache Bedienung von Front- und Dachwerfer. Und mit dem auf Knopfdruck elektrisch verdunkelbaren Dachfenster wird die Gefahr von Lichtblendungen minimiert. Das Rosenbauer-Flaggschiff ist mit einer Reihe von Assistenzsystemen zu bekommen. Dazu gehören ein eigenes Radarsystem, das eine Warnung vor Kollisionen ausgibt, und ein Birdview-System, mit dem das Umfeld aus der Vogelperspektive auf dem Cockpit-Display angezeigt wird. Die Beleuchtung ist komplett in LED-Technik ausgeführt. Die LED-Tagfahrleuchten machen das Auto gerade bei schlechtem Wetter auf dem weitläufigen Flughafenareal besser sichtbar. Rosenbauer hat die Kabine sogar einem Crash-Test unterzogen. Sie erfüllt damit die europäische Norm ECE R29-3 zum Insassenschutz in Fahrerhäusern bei einem Frontalaufprall. Das kann bisher kein anderer namhafter Hersteller von Flugfeldlöschfahrzeugen vorweisen.

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… am Flughafen Linz (Oberösterreich), dort wo Feuerwehrspezialist Rosenbauer seinen Sitz hat,
letzten Tests unterzogen. (Foto: Rosenbauer International AG, Leonding)

Hauptamtliche und Freiwillige sorgen gemeinsam für den Brandschutz

Die Feuer- und Rettungswache 7 der Berufsfeuerwehr und der Löschzug 30 der Freiwilligen Feuerwehr stellen gemeinsam den Brandschutz und Rettungsdienst am Flughafen Dortmund (Airport 21) sicher. Die Kombination aus Beamten der Berufsfeuerwehr und Mitarbeitern des Flughafens führt dabei zu einer leistungsfähigen Flughafenfeuerwehr. Der nebenamtliche Löschzug besteht aus 40 Mitarbeitern des Bodenverkehrsdienstes, die über eine Grundausbildung der Freiwilligen Feuerwehr und einen Lehrgang in Flugzeugbrandbekämpfung verfügen. Sechs Mitarbeiter besetzen innerhalb der Betriebszeiten neben ihrer normalen Tätigkeit in der Flugzeugabfertigung auch Funktionen in der Feuerwehr. Der hauptamtliche Teil der Airport-Feuerwehr besteht aus 23 Mitarbeitern, von denen jeweils fünf einen 24-stündigen Wechseldienst versehen. Somit sind zu den Betriebszeiten elf Feuerwehrleute ständig einsatzbereit. Etwa 360 Mal rückte die Wehr im vergangenen Jahr aus. Es handelte sich vor allem um technische Hilfeleistungen, kleine Brandeinsätze und medizinische Notfälle. Die Einsatzfahrzeuge am Airport 21 sind auf dieses Spektrum abgestimmt: Es gibt drei Flugfeldlöschfahrzeuge vom Typ Panther 8x8 und 6x6, Hilfeleistungslöschfahrzeug (MB 1234 4x4), Kleinalarmfahrzeug (MB Vito), Einsatzleitwagen (Nissan Navada), Kommandowagen (MB C-Klasse), LKW (Nissan Pickup) und Krankenwagen (MB Vito). Mit dem neuen Panther 6x6 wurde ein Vorgängermodell ersetzt. (Infos: Rosenbauer International AG, Leonding; Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

Stichwort: Flughafen Dortmund (Dortmund Airport 21)
Der Flughafen Dortmund etablierte sich nach seiner Gründung im Jahr 1926 schnell im innerdeutschen Luftverkehr. In den Anfangsjahren war die Zahl der Linienflüge sogar höher, als in Düsseldorf und Essen. Nach dem 2. Weltkrieg ruhte der Betrieb eine ganze Weile. Erst im Jahr 1960 nahm die zivile Luftfahrt am heutigen Standort in Dortmund-Wickede einen neuen Anfang. 1974 löste eine 650 Meter lange und 20 Meter breite Asphaltbahn die bis dahin bestehende Graspiste ab. Der ursprüngliche Regionalflughafen Dortmund-Wickede hat sich mittlerweile zum drittgrößten Verkehrsflughafen in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Rund 2 Millionen Passagiere werden im Jahr abgefertigt. Die Flughafen Dortmund GmbH beschäftigt 200 Mitarbeiter. (Infos: Flughafen Dortmund GmbH; Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

Flughafenfeuerwehr Dortmund Air Berlin Helfmann
Einsatz für die Flughafenfeuerwehr Dortmund: Am 3. Januar 2010 rollt bei winterlichen
Witterungsverhältnissen eine Boeing 737 der Air Berlin über das Ende der Startbahn hinaus.
Alle Passagiere und Besatzungsmitglieder bleiben unverletzt.
Auch an der Maschine entsteht kein nennenswerter Schaden. (Foto: Helfmann, Wikipedia)