Am 20. September 2024 ist Aktionstag in der "Woche der Wiederbelebung".
Kreis Herford/Bünde. Der Herz-Kreislauf-Stillstand zählt zu den dritthäufigsten Todesursachen in Deutschland. Rund 120.000 Menschen sind davon Jahr für Jahr betroffen – und nur elf Prozent überleben einen solchen Notfall nach Erkenntnissen des Bundesministeriums für Gesundheit. Viele Betroffene könnten noch leben, wenn rechtzeitig Wiederbelebungsmaßnahmen von Ersthelfern eingeleitet worden wären. Beim Aktionstag in der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“ können sich die Bürger/innen unter dem Motto „Jeder kann Leben retten!“ auf den Fall der Fälle vorbereiten. Er findet am Freitag, 20. September 2024 von 10 bis 16 Uhr beim Unternehmen FHB original GmbH u. Co. KG – Logistikzentrum, Dieselstraße 7 – 13 in Bünde-Ennigloh statt.
Die Idee zu dem Aktionstag entstand nach einem spontanen Austausch zwischen dem Unternehmen FHB original und dem Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Herford, Dr. Steffen Grautoff. „Die Laienreanimation ist im wahrsten Sinne des Wortes ein überlebenswichtiges Thema“, sagt FHB-Geschäftsführer Christian Eder, der ehrenamtlich in der Feuerwehr Herford aktiv ist. Am kommenden Freitag stehen den ganzen Tag lang Stationsausbildungen zur Laienreanimation (Herzdruckmassage), Handhabung von Defibrillatoren und zur Ersten Hilfe auf dem Programm. „Die Veranstaltung ist kostenlos und für alle interessierten Bürger/innen gedacht“, so Eder.
Daneben gibt es für die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich als „Katretter“ registrieren zu lassen. Die „Katretter-Ersthelfer-App“ wurde entwickelt, um freiwillige Ersthelfer über eine medizinische Notfallsituation zu informieren und sie um ihre Mithilfe zu bitten. Das Deutsche Rote Kreuz, die Feuerwehr der Stadt Bünde und der Ortsverband des Technischen Hilfswerks Bünde sind am Freitag vor Ort, um ihre Aufgaben vorzustellen und für das Ehrenamt zu werben. Der Rettungsdienst und die Feuerwehr informieren gleichzeitig, welche beruflichen Perspektiven eine Ausbildung zur hauptamtlichen Einsatzkraft bietet. Das Unternehmen FHB original unterstützt den Aktionstag mit Getränken und Verpflegung. „Zudem werden alle am Freitag ausgebildeten Lebensretter und neu registrierten Katretter besonders belohnt“, sagt Christian Eder. Im Rahmen der Initiative wurden alle Firmen im Industriegebiet Bünde-Ennigloh angeschrieben und deren Belegschaften zum Mitmachen aufgefordert. Eder hofft, dass darüber hinaus viele weitere Bürger/innen an dem Aktionstag teilnehmen.
Das Unternehmen FHB original, der Kreis Herford und das DRK haben sich zusammengetan: Am Freitag, 20. September2024 findet für alle Interessierten ein kostenloser Aktionstag in der „Woche der Wiederbelebung“ statt. Feuerwehr und THW sind ebenfalls beteiligt.
(Foto: Christian Eder, FHB original)
10.000 Menschen könnten gerettet werden
Deutliche Anzeichen für einen Herz-Kreislauf-Stillstand sind plötzliche Bewusstlosigkeit, ein fehlender Puls und das Aussetzen der Atmung. Dabei handelt es sich oftmals um die Folgen einer Herzerkrankung, beispielsweise eines schwerwiegenden Herzinfarktes oder einer Herzrhythmusstörung, basierend auf einer Erkrankung der Herzkranzgefäße. Rund 65 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände treten laut den Erkenntnissen des Bundesministeriums für Gesundheit zu Hause auf. In knapp der Hälfte der Fälle sind Familienangehörige, Passanten oder Arbeitskolleginnen und -kollegen in der Nähe, die sofort Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten könnten. „Eine unverzüglich begonnene Herzdruckmassage verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschancen der Betroffenen“, heißt es vom Ministerium. Da jede Sekunde zählt, ist es wichtig, dass die Menschen keine Scheu vor Wiederbelebungsmaßnahmen haben. Aber nur in 51,2 Prozent der Fälle werde eine Reanimation durch Laien tatsächlich begonnen, so das Ministerium. „Etwa 10.000 Menschenleben könnten jedes Jahr zusätzlich gerettet werden, wenn sich mehr Menschen eine sofortige Herzdruckmassage zutrauen würden.“ Die bundesweite „Woche der Wiederbelebung“ wird sicherlich dazu beitragen, das Wissen über die Laienreanimation in Deutschland zu erhöhen. (Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-
100 x drücken pro Minute rettet Leben
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