31. Jahrestreffen der Ehrenabteilungen aus dem Kreis Herford
Kreis Herford/Löhne. Während ihrer aktiven Zeit waren sie bei Wind und Wetter im Einsatz, haben Menschen gerettet, Brände gelöscht und Technische Hilfe geleistet. Jetzt, im Ruhestand sind sie noch immer mit der Feuerwehr verbunden. Am vergangenen Samstag (18.11.2023) kamen die Feuerwehrrentner aus dem Kreis Herford in der Löhner Werretalhalle zusammen, um Neuigkeiten auszutauschen und Anekdoten aus der Vergangenheit aufleben zu lassen. Das Jahrestreffen der Feuerwehrehrenabteilungen habe Tradition, so Kreisbrandmeister Bernd Kröger, „Es fand in diesem Jahr zum mittlerweile 31. Mal statt.“
Etwa 300 Feuerwehrpensionäre samt Anhang waren der Einladung des Kreisfeuerwehrverbandes gefolgt. „Ich stehe hier vor der zweifellos größten Kaffeetafel im Kreis Herford“, meinte Landrat Jürgen Müller in seinem Grußwort. Er lobte den uneigennützigen Einsatz der Feuerwehrleute während ihrer aktiven Zeit. „Ihr habt viele Entbehrungen auf Euch genommen, um Menschen in Not zu helfen. Dafür können wir Euch gar nicht genug danken.“ Die Feuerwehrleute verbinde eine außergewöhnliche Kameradschaft, so Müller. Das sei eine innere Einstellung, die über die aktive Zeit hinausgehe. Er unterstrich die Bedeutung der Ehrenabteilungen: „Ihr festigt die Organisation Feuerwehr und seid Vorbilder für die Aktiven.“ Neben dem Landrat nahmen einige Bürgermeister und die Landtagsabgeordneten, Christian Dahm und Christian Obrok, als Gäste an der Versammlung teil. Während einer Schweigeminute gedachten die Feuerwehrleute ihrer verstorbenen Kameraden. Das Blasorchester der Feuerwehr Herford spielte das „Lied vom guten Kameraden“.
Auszeichnung für Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening: (v.l.) Thomas Meyer (Bürgermeister Enger), Rocco Wilken (Bürgermeister Vlotho),
Landrat Jürgen Müller, Erwin Steffen (stellv. Bürgermeister Hiddenhausen), Brigitte und Dieter Wilkening, Kreisbrandmeister Bernd Kröger, MdL Christian Dahm,
stellv. Kreisbrandmeister Holger Klann und MdL Christian Obrok.
Auch in schweren Zeiten eine starke Gemeinschaft
Kreisbrandmeister Kröger rief in Anbetracht einer krisengeschüttelten Zeit dazu auf, zusammenzuhalten und Haltung gegenüber Rechtsextremen und Radikalen zu zeigen. Er machte den Feuerwehrsenioren Mut. „Wir, die Feuerwehr, sind eine starke Gemeinschaft, die zueinanderhält und für Menschlichkeit eintritt.“ Kröger sprach von einer großen Feuerwehrfamilie, zu der Kinder- und Jugendfeuerwehr, aktive Wehr, Ehren- und Unterstützungsabteilung zählten. Kameradschaft, Solidarität und Teamgeist zeichne die Feuerwehr auch heute noch aus. Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening, der mit Ehefrau Brigitte am Jahrestreffen teilnahm, wurde an diesem Nachmittag eine besondere Ehrung zuteil. Er ist seit 60 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und erhielt für diese beeindruckende Leistung die Sonderauszeichnung in Gold des Verbandes der Feuerwehren in NRW. 1963 trat Wilkening in die Freiwillige Feuerwehr Löhne ein. Von 1986 bis zum Jahr 2006 war er Kreisbrandmeister und hatte damit das höchste Feuerwehrehrenamt im Kreis Herford inne. „Ich hoffe, dass ich noch sehr lange in der Feuerwehrfamilie verbleiben kann“, sagte Wilkening, „denn ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt.“
Feuerwehrrentner aus Löhne-Mennighüffen: (v.l.) Udo Wessel (75), Heinz Prause (87), Jürgen Heemeier (73) und Friedrich Rabeneck (86).
In Erinnerungen geschwelgt
Für die Feuerwehrpensionäre blieb anschließend noch viel Zeit, um bei Kaffee und Kuchen in Erinnerungen zu schwelgen. Wehrführer a.D. Heinz Prause (87) und Löschgruppenführer a.D. Friedrich Rabeneck (86) blickten auf ihre Anfangsjahre in der Feuerwehr Löhne zurück. „Damals gehörten Baumwollanzüge und schwarz lackierte Stahlhelme, die zum Teil noch aus Kriegsbeständen stammten, zur persönlichen Schutzausrüstung“, erzählte Prause. Und der Einheitsführer sei Anfang der 1960er Jahre in Holzschuhen an der Einsatzstelle erschienen. Ihren größten Feuerwehreinsatz erlebten die Beiden kurz vor dem Ruhestand: Im Juli 1994 brannte beim Schaumstoffhersteller ContiTech in Löhne-Gohfeld die Lagerhalle.
Spätestens mit dem 67. Geburtstag endet die aktive Dienstzeit der freiwilligen Feuerwehrleute. So sieht es die NRW-Verordnung über das Ehrenamt in den Freiwilligen Feuerwehren vor. Die Rentner wechseln dann in die Ehrenabteilungen, die im Kreis Herford zurzeit 407 Mitglieder zählen. „Wer sich noch fit genug fühlt, der macht in der Unterstützungsabteilung weiter und steht den Aktiven nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite“, erklärte der Kreisbrandmeister. Das Blasorchester der Feuerwehr Herford sorgte unter Leitung von Christian Tölke für die musikalische Untermalung des Jahrestreffens. Die bunte Mischung an Melodien reichte vom Weserlied über den Marsch „Wien bleibt Wien“ bis zu „Does your Mother know“ von Abba.
Die Schnellsten kommen aus Hiddenhausen und Enger
Schließlich standen noch Siegerehrungen auf dem Programm. Der Löschzug Hiddenhausen-Eilshausen (Gruppenlauf) und der Löschzug Enger-Dreyen (Staffellauf) haben den diesjährigen Leistungsnachweis gewonnen. Sie wurden für die jeweils schnellste Übungszeit mit Pokalen ausgezeichnet. Auf den weiteren Plätzen landeten die Mannschaften der Löschgruppe Kirchlengern-Südlengern und des Löschzugs Enger-Mitte (Gruppenwettbewerb) sowie aus Bünde-Dünne, Vlotho-Exter und Löhne-Obernbeck (Staffelwettbewerb). Zum Leistungsnachweis waren Ende September 31 Feuerwehr-Mannschaften aus dem gesamten Wittekindsland angetreten. Sie hatten einen Löschangriff demonstriert, Knoten und Stiche vorgeführt, Fachfragen beantwortet und einen sportlichen Teil absolviert.
Am Ende des Jahrestreffens richtete Kreisbrandmeister Bernd Kröger einen besonderen Dank an „Cheforganisator“ Heinrich Meier (84) aus Löhne und die Feuerwehr Enger. Die etwa 30 Helfer aus der Widukindstadt hatten sich um die Bewirtung der Feuerwehrsenioren und den Auf- und Abbau in der Werretalhalle gekümmert.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Nach einer vierjährigen Unterbrechung findet das 31. Jahrestreffen der Ehrenabteilungen wie gewohnt in der Löhner Werretalhalle statt.
Kreisbrandmeister Bernd Kröger begrüßt die Feuerwehrrentner samt Anhang und zahlreiche Ehrengäste.
Landrat Jürgen Müller: „Ihr habt viele Entbehrungen auf Euch genommen, um Menschen in Not zu helfen.“
Bürgermeister Thomas Meyer (Enger) : „Eine Gesellschaft kann nur dann funktionieren,
wenn es die Bereitschaft gibt, einander zu helfen.“
Wehrführung und Ehrenwehrführer aus Herford.
Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening und Ehefrau Brigitte
Er wird an diesem Tag für seine 60-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr geehrt.
Dieter Wilkening (Ehrenkreisbrandmeister): „Ich habe mich in der Feuerwehrfamilie immer sehr wohl gefühlt.“
Die Feuerwehr Enger übernimmt die Bewirtung.
Wehrführung aus Löhne
Das Blasorchester der Feuerwehr Herford sorgt für die musikalische Untermalung des Jahrestreffens.
Die Musiker treten in diesem Jahr noch mehrfach auf: 7. und 10. Dezember:
Weihnachtsmarkt Herford, 14. Dezember; Lemgoer Winterwelt
MdL Christian Obrok (l) und Landrat Jürgen Müller.
„Cheforganisator“ Heinrich Meier (l) und stellv. Kreisbrandmeister Holger Klann.
Die Siegermannschaften des diesjährigen Leistungsnachweises (Plätze 1. – 3. Gruppenwertung).
Die Siegermannschaften des diesjährigen Leistungsnachweises (Plätze 1. – 3. Staffelwertung).
Zahlreiche Helfer der Feuerwehr Enger sorgen für den reibungslosen Ablauf des Treffens.