Anwärter aus Kirchlengern u. Löhne absolvieren ersten Teil der Grundausbildung

Kirchlengern/Löhne. Retten – Löschen – Bergen – Schützen, das sind die Aufgaben der Feuerwehr. Doch ohne eine gute Ausbildung ist keine qualifizierte Hilfe möglich. 19 Ehrenamtliche der Feuerwehren Kirchlengern und Löhne absolvierten jetzt gemeinschaftlich den ersten Teil ihrer Grundausbildung. Am vergangenen Samstag (18.09.2021) endete der Lehrgang mit der theoretischen und praktischen Prüfung.

Zu Beginn ihrer Feuerwehrlaufbahn müssen die Ehrenamtlichen erst einmal die „Schulbank drücken“. „Der Grundlehrgang ist in vier Module aufgeteilt“, erklärte Matthias Kuhle, der Ausbildungsbeauftrage der Feuerwehr Kirchlengern. Die ersten beiden Abschnitte, die rund 80 Stunden umfassten, haben die Anwärter jetzt hinter sich gebracht. Dabei wurden die theoretischen Grundkenntnisse vermittelt und der praktische Umgang mit den Feuerwehrgeräten geübt. Ein Großteil der 19 Teilnehmer aus der Elsegemeinde und der benachbarten Werrestadt war erst kürzlich aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übergetreten. „Kameraden, die als Quereinsteiger zur Feuerwehr gekommen sind, gehörten aber auch zum Lehrgang“, erklärte Kuhle.

19 junge Feuerwehrleute aus Kirchlengern u. Löhne absolvierten mit Erfolg den ersten Teil ihrer Grundausbildung. (Foto: Ausbildungsgemeinschaft Kirchlengern/Löhne)

In den vergangenen Wochen standen zahlreiche Unterrichtsstunden in Theorie und Praxis auf dem Unterrichtsplan. Die Gefahren an der Einsatzstelle, die z.B. durch Atemgifte, chemische Stoffe, Einsturz oder elektrischen Strom drohen, wurden im Verlauf des Lehrgangs ausführlich abgehandelt. Zu den weiteren Themen zählten die Unfallverhütungsvorschriften sowie Fahrzeug- und Gerätekunde. Daneben lernten die Teilnehmer aber auch ihre Rechte und Pflichten kennen. Unter welchen Voraussetzungen dürfen etwa Blaulicht und Martinshorn im Straßenverkehr eingeschaltet werden? Manchmal bekommen die Feuerwehrleute solch schlimme Unfallbilder zu sehen, dass sie Probleme haben, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Deshalb wurde dem Thema „Stressbewältigung und Einsatznachsorge“ ebenfalls Zeit gewidmet. Pfarrerin und Notfallseelsorgerin Ulrike Schwarze übernahm diesen Part und gestaltete ihn mit einem hohen Praxisbezug. „Ihr Beitrag wurde von den Teilnehmern als sehr hilfreich empfunden“, sagte Kuhle. Im praktischen Teil standen die Anwendung von Knoten und Stichen zum Retten, Selbstretten und Sichern im Vordergrund. Ein weiterer Schwerpunkt bildete die Vornahme von tragbaren Leitern.
Wehrführer Frank Rieke (Kirchlengern) und stellvertretender Wehrführer Christian Ehlert (Löhne) überzeugten sich während der praktischen Prüfung am Samstag vom guten Ausbildungsstand. Die Anwärter zeigten Einsatzübungen mit der vierteiligen Steckleiter und demonstrierten unter anderem den Mastwurf, Doppelten Achter und Rettungsknoten. Zuvor hatten die Prüflinge im theoretischen Teil 30 Wissensfragen beantwortet. Rieke und Ehlert bemängelten schließlich nur Kleinigkeiten. „Alle haben den Lehrgang mit Erfolg abgeschlossen“, verkündeten die Beiden. Sie bedankten sich am Ende beim Ausbilderteam, zu dem erfahrene freiwillige Feuerwehrleute aus Kirchlengern und Löhne zählten. „Sie haben wieder einmal viele Stunden ihrer Freizeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger investiert“, meinte Rieke.

Die Zwischenprüfung ist geschafft. Abgeschlossen wird die Grundausbildung voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres mit den Modulen 3 und 4. Dann stehen die Brandbekämpfung und die Technische Hilfe schwerpunktmäßig auf dem Unterrichtsplan (Infos: Feuerwehr Kirchlengern)

-Vo-

Ausbilder Tobias Hurlbrink und Mirco Mühring erläutern die Beladung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs 20 (Foto: Ausbildungsgemeinschaft Kirchlengern/Löhne)

Zwei Trupps tragen die vierteilige Steckleiter, Leiterfuß voran, zur „Einsatzstelle“.
(Foto: Ausbildungsgemeinschaft Kirchlengern/Löhne)

Schulbuchmäßig wird das Rettungsgerät in Stellung gebracht.
(Foto: Ausbildungsgemeinschaft Kirchlengern/Löhne)

Ausbilder Roman-Magnus Ollech erläutert die im Feuerwehrdienst gebräuchlichen Knoten und Stiche. (Foto:Ausbildungsgemeinschaft Kirchlengern/Löhne)