Sirenen heulen zur Probe

3. landesweiter Warntag

Warntag SireneDüsseldorf/Kreis Herford. Am Donnerstag (11.03.2021) heulen um 11 Uhr überall in Nordrhein-Westfalen die Sirenen. Das NRW-Innenministerium hat zum dritten Mal zu einem landesweiten Warntag aufgerufen. Die Kommunen werden ihre Warnkonzepte testen und die Bürger sollten sich fragen:  Bin ich auf einen Katastrophenfall vorbereitet? Kann ich mir und anderen in einer Notsituation helfen?

Im Mittelpunkt des diesjährigen Warntags stehen erneut die Bedeutung der Sirenensignale und grundlegende Informationen der Bevölkerung zu Warnanlässen, Warnmitteln und Verhaltensweisen im Katastrophenfall. Alle neun Kommunen werden mit ihren stationären bzw. mobilen Sirenen daran teilnehmen. Die Leitstelle des Kreises Herford löst den Probealarm um 11 Uhr mit einem simplen Knopfdruck aus. Zunächst wird ein Heulton über eine Minute hinweg zu hören sein, der auf- und abschwillt, um im Ernstfall vor Gefahren zu warnen. Um 11.20 Uhr folgt ein einminütiger Dauerton, der Entwarnung signalisiert. Derzeit können insgesamt 51 Sirenenstandorte im Kreisgebiet angesteuert werden. In Kirchlengern und Spenge gibt es rein mobile Warneinheiten, die zur gleichen Zeit eigenständig die Warnmeldungen durchführen.

  

Warntag SireneAm Donnerstag heulen überall in NRW die Sirenen.
(Foto: Thomas Schulze, Wikipedia)

 

DSC 0940Die Kreisleitstelle kann 51 Sirenenstandorte ansteuern.
(Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)

 

Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass sich die Menschen bei heftigen Unwettern und schlimmen Großbränden oftmals nicht ausreichend gewarnt und informiert gefühlt haben. „Der  Warntag soll aber auch dazu beitragen, die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung zu stärken“, sagt Kreisbrandmeister Bernd Kröger. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst stehen rund um die Uhr bereit, um die Menschen zu schützen und im Notfall zu helfen. „Auch das soll den Bürgern in Erinnerung gerufen werden, wenn um 11 Uhr die Sirenen heulen“, meint der Feuerwehrchef. Der auf- und abschwellende Heulton einer Sirene warnt im Ernstfall vor Gefahren. Das können Brände, Unwetter, Schadstoffaustritte oder akute Bombenentschärfungen sein. Die Bevölkerung ist  in einem solchen Fall dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren, je nach Lage Gebäude zum Schutz aufzusuchen oder aus Sicherheitsgründen zu räumen, Nachbarn zu benachrichtigen und die Notrufleitungen nicht zu blockieren. „Schalten Sie das Radio ein, um sich mit weiteren Verhaltenshinweisen und Informationen zu versorgen“, rät der Kreisbrandmeister. Im Kreis Herford seien einzelne Sirenen noch nicht an das Warnsystem angeschlossen, sagt Simon Bertram vom Kreisordnungsamt. „Deshalb kann es durchaus sein, dass der Probealarm nicht flächendeckend wahrgenommen wird.“ In Zukunft werde es noch weitere Investitionen in die Warn-Infrastruktur geben, so Bertram. Die Handy-Warn-Apps NINA und KATWARN werden am Donnerstag ebenfalls von der Kreisleitstelle zur Probe ausgelöst.

Bis Anfang der 1990er Jahre gab es in Deutschland ein flächendeckendes Sirenennetz, das ursprünglich dazu gedacht war, die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen zu warnen. Mit dem Ende des Kalten Krieges waren die „Heuler“ allerdings vielerorts abgebaut worden. Mittlerweile hat ein Umdenken stattgefunden. Ein Grund dafür:  Deutschland könnte im Zeitalter des Klimawandels häufiger von starken Unwettern betroffen sein. Die Kommunen haben bereits große  Anstrengungen unternommen, um das sehr effektive Sirenenwarnsystem wieder flächendeckend zu installieren. Dabei unterstützt sie das Land NRW finanziell.

Der erste bundesweite Warntag, der auf Initiative des Bundesinnenministeriums am 10. September vergangenen Jahres stattfand, war allerdings ein Fehlschlag. Vielerorts blieben die Sirenen still. Das Zusammenspiel von MoWaS, dem Modularen Warnsystem, und der KATWARN-App funktionierte nicht. Christoph Unger, der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) musste daraufhin seinen Hut nehmen. (Redaktion: kfv-herford.de)

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