NRW-Polizei unterstützt Feuerwehr aus der Luft

Fliegerstaffel setzt erstmals neue Löschbehälter zur Waldbrandbekämpfung ein

Waldbrand FW TreuenbrietzenDüsseldorf. Die Hubschrauberbesatzungen der Polizeifliegerstaffel NRW kommen bei der Suche nach Vermissten, der Fahndung nach Bankräubern oder Umweltsündern und der Verkehrsüberwachung zum Einsatz. Jetzt ist noch eine weitere Aufgabe hinzugekommen: Gemeinsam mit der Feuerwehr wurden die ersten Waldbrände des Jahres gelöscht. Das Innenministerium hatte die Hubschrauberflotte dazu erst kürzlich mit mobilen Faltbehältern ausgerüstet. Die sogenannten „Bambi-Buckets“ werden mit Wasser gefüllt, unter dem Hubschrauberrumpf mitgeführt und direkt über der Brandstelle entleert.

Die NRW-Fliegerstaffel kam am Montag (20.04.2020) bei zwei Waldbränden zum Einsatz, die aufgrund der anhaltenden Trockenheit in der Nähe von Gummersbach (Oberbergischer Kreis) und Meinerzhagen (Märkischer Kreis) ausgebrochen waren. Es handelte sich um die ersten beiden Löscheinsätze in der langjährigen Geschichte der Polizeiflieger überhaupt. Alleine 18 Durchgänge flogen die Piloten im Bereich Gummersbach. Dabei warfen sie insgesamt 13 Tonnen Wasser ab, das sie zuvor aus einer Talsperre aufgenommen hatten. Das Feuer wütete im Bereich eines hügeligen Waldgebietes, sodass die Feuerwehr große Probleme mit der Brandbekämpfung am Boden hatte. Die Polizei Köln unterstützte die Einsatzkräfte zusätzlich mit zwei Wasserwerfern. Ein Aufklärungshubschrauber entdeckte schließlich noch einen weiteren Waldbrand, der im Bereich Meinerzhagen ausgebrochen war. Hier leistete die Polizeifliegerstaffel fünf Löschflüge, um das Feuer gemeinsam mit der Feuerwehr einzudämmen. Insgesamt drei Hubschrauber waren am Montag im Einsatz. Trotz aller Bemühungen am Boden und aus der Luft wurden alleine in Gummersbach rund 50 Hektar Waldfläche vernichtet.

Hubschrauber BFK Flickr
Die Fliegerstaffel der NRW-Polizei verfügt über sechs Hubschrauber vom Typ Airbus H 145.
(Foto: IM NRW)

Hubschrauber BFK Flickr
Vier Löschwasser-Außenlastbehälter zählen seit kurzem zur Zusatzausrüstung, sodass die Maschinen auch bei der
Waldbrandbekämpfung eingesetzt werden können. (Symbolfoto: BFK Vöcklabruck, Flickr)

Der Faltbehälter in der Tragetasche.

Löschwasser-Außenlastbehälter des Typs „Bambi-Bucket“ sind speziell für den Einsatz am Hubschrauber-Lasthaken konzipiert. Der zusammengeklappte Behälter öffnet sich während des Befüllvorgangs. Er kann im Schwebeflug in Flüsse oder Seen eingetaucht und schnell wieder aufgefüllt werden. Gelagert wird er in einer speziellen Transporttasche inklusive Tragegeschirr und Fernsteuergerät. Dadurch kann der Behälter auch an Bord einer Maschine zum Einsatzort transportiert werden. Die „Bambi-Buckets“ der Polizei haben ein Fassungsvermögen von 795 bis 1.960 Liter.
Seit dem vergangenen Jahr verfügt die Fliegerstaffel NRW über vier dieser Löschbehälter. Insgesamt investierte das Land 880.000 Euro in die neue Technik und die Qualifikation der Piloten. NRW-Innenminister Herbert Reul zeigte sich am Dienstag (21.04.2020) zufrieden. Mit der neuen Ausrüstung sei hocheffektiv gearbeitet worden. „Investitionen in die Ausstattung von Polizei und Feuerwehr sind weiterhin notwendig und wichtig, um das Leben und das Hab und Gut der Bürger zu schützen!“, meinte der Minister.
Trockenheit und Wind lassen die Waldbrandgefahr weiter ansteigen. In den Kreisen Düren, Heinsberg und Olpe kam es zu weiteren Waldbränden. Am Dienstag unterstützte die Polizeifliegerstaffel die Feuerwehr erneut. Diesmal brannte es in Niederkrüchten (Kreis Viersen) an der Grenze zu den Niederlanden. Feuerwehr und NRW-Umweltministerium appellieren an alle Waldbesucher, wachsam zu sein und sich an die Regeln zu halten, um weitere Brände zu verhindern.

Waldbrand FW Treuenbrietzen
Trockenheit und Wind lassen die Waldbrandgefahr steigen. Die Feuerwehr mahnt zur Vorsicht.
(Symbolfoto: Feuerwehr Treuenbrietzen)

Stichwort: Fliegerstaffel

Die Fliegerstaffel der NRW-Polizei (Funkrufname „Hummel“) fliegt durchschnittlich 2.000 Einsätze pro Jahr. Seit 2017 wurde die gesamte Hubschrauberflotte für 65 Millionen Euro(!) modernisiert. Sie verfügt jetzt über sechs neue Maschinen des Typs Airbus H 145, die an den Flughäfen Düsseldorf und Dortmund stationiert sind. Die Besatzung eines Hubschraubers besteht aus zwei Piloten und einem Operator, der Foto- und Videoaufnahmen fertigt und die Wärmebildkamera bedient. Die Geschichte der NRW-Fliegerstaffel reicht bis in das Jahr 1962 zurück. Damals hatte das Innenministerium zwei Maschinen vom Typ Bell 47 J 3 in Dienst gestellt. (Infos: IM NRW, Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-