Aus der Interschutz 2020 wird die Interschutz 2021

Helfer werden für die Versorgung und Sicherheit der Bevölkerung gebraucht

Hannover. Es hatte sich bereits angedeutet, jetzt ist es amtlich. Die Interschutz wird wegen der Corona-Krise verschoben. Das haben Veranstalter und Partner der Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit am Montag (16.03.2020) einvernehmlich entschieden. Rund 1.500 Unternehmen hatten sich bereits angemeldet, 150.000 Besucher aus aller Welt wurden erwartet. Sie müssen sich ein weiteres Jahr gedulden: Die Messe wird nun vom 14. bis 19. Juni 2021 in Hannover stattfinden. Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bis dahin wieder entspannt hat. Zuvor war bereits die 20. RETTmobil in Fulda „auf Anordnung der hessischen Behörden“ abgesagt worden.

 

„Die Besucher, die normalerweise zur Interschutz gekommen wären, sind genau diejenigen, auf die es jetzt ankommt“, begründet Messevorstand Dr. Andreas Gruchow den Schritt. Die Helfer und Retter werden während der Zeit der Pandemie gebraucht, um die Versorgung und Sicherheit der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Gleiches gilt für die Feuerwehren und großen Hilfsorganisationen, die sich als Aussteller in Hannover präsentieren wollten, deren Kapazitäten aber nun an anderen Stellen notwendig sind. Wenn die Kunden in Anbetracht der momentanen Situation nicht kommen könnten, mache die Messe auch für die Industrie, wie etwa die Hersteller von Einsatzfahrzeugen, Schutzausrüstung oder digitaler Einsatztechnik, keinen Sinn, so Gruchow. „Ich wünsche deshalb allen Akteuren und der gesamten Interschutz-Community viel Kraft und alles Gute für die anstehenden Aufgaben. Im Juni 2021 sehen wird uns in Hannover und haben dort die Chance, ausführlich und analytisch auf die Pandemie - und was wir aus ihr lernen können - zu blicken.“

 

Die Interschutz wird wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben.
(Foto: Deutsche Messe AG)

 

Helfer haben Verständnis für die Absage!

Dirk Aschenbrenner, der Chef der Berufsfeuerwehr Dortmund und Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb), begrüßt die Entscheidung der Deutschen Messe AG. Die Verschiebung der Veranstaltung sei angesichts der derzeitigen Lage verantwortungsvoll und angemessen. „Als Organisator des ideellen Teils der Interschutz wissen wir zwar, dass abertausende Mitglieder von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz mit Begeisterung auf die Messe gewartet haben. Wir wissen aber auch, dass gerade sie Verständnis haben; denn sie werden in den nächsten Wochen und Monaten im täglichen Einsatz besonders gefordert sein.“ So bedauerlich die aktuelle, noch nie da gewesene Situation sei: „Wir werden daraus lernen!“, meint der Leitende Branddirektor. Und die Interschutz 2021 werde damit zweifellos noch um ein weiteres Thema ergänzt. Viel Verständnis zeigt auch Magirus-Geschäftsführer Marc Diening. Die Verschiebung um ein Jahr sei in Anbetracht der Gesamtlage die einzig sinnvolle Entscheidung. „Auch wenn wir gerne unsere Neuheiten präsentiert hätten, stehen die ständige Einsatzbereitschaft der Feuerwehren und Gesundheit der Bevölkerung eindeutig an erster Stelle.“

 

Deutscher Feuerwehrtag findet parallel statt

Eine „Mega-Messe“ wie die Interschutz zu verschieben, zieht viele organisatorische Konsequenzen nach sich. Das gilt unter anderem für den 29. Deutschen Feuerwehrtag, der unter dem Leitmotiv „Sicherheit.Leben“ parallel zur Interschutz und damit ebenfalls erst im nächsten Jahr stattfindet. Er wird in Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen, dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, der Stadt Hannover sowie der Feuerwehr Hannover organisiert. Wann über die personelle Neuaufstellung des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und die Neuwahl des Präsidenten entschieden wird, die eigentlich in diesem Jahr in Hannover erfolgen sollten, ist noch nicht bekannt. (Redaktion: kfv-herford.de)


-Vo-