Spezialisten der NRW-Feuerwehr beim G20-Gipfel in Hamburg im Einsatz

ATF-Einheiten Dortmund und Köln unterstützen Feuerwehr Hamburg

ELW ATF 01Hamburg/Düsseldorf. Die Analytische Taskforce aus NRW ist beim G20-Gipfel (Abk. für Gruppe der Zwanzig) in Hamburg vor Ort. Das teilte das Innenministerium in Düsseldorf mit. Die Spezialeinheiten der Berufsfeuerwehren Dortmund und Köln sind zum Schutz der Bevölkerung vor CBRN-Gefahren (steht für chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren) besonders geschult und ausgerüstet.

Der G20-Gipfel ist das zwölfte Spitzentreffen der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Am 7. und 8. Juli tagen die Staat- und Regierungschefs, darunter US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin, in der Elbmetropole, um Probleme des internationalen Wirtschafts- und Finanzsystems zu erörtern. Es gilt die höchste Sicherheitsstufe. Die Hamburger Polizei muss den größten Einsatz in ihrer Geschichte bewältigen. 20.000 Beamte aus allen Teilen der Republik wurden mobilisiert. Aus NRW sind 2.400 Einsatzkräfte angerückt. Neben rund 2.200 Polizisten sind auch über 200 NRW-Feuerwehrleute, Rettungssanitäter sowie Kräfte der großen Hilfsorganisationen in der Hansestadt im Einsatz. „Es ist klar, dass wir helfen!“, sagte Herbert Reul, der neue NRW-Innenminister.

ELW-ATF mit Infrarot-Fernerkundungsgerät

Unter den Einsatzkräften befinden sich 30 Spezialisten der Analytischen Taskforce (ATF) aus Dortmund und Köln. Die Stadt Hamburg hatte zuvor ein entsprechendes Amtshilfeersuchen gestellt. Bei der ATF handelt es sich um eine Einheit, die auf die Untersuchung von chemischen Gefahrstoffen spezialisiert ist. Sie wird immer dann um Hilfe gerufen, wenn schnelle und genaue Informationen über die Zusammensetzung von unbekannten und gefährlichen Stoffen an einer Einsatzstelle benötigt werden. Eine voll ausgestattete Spezialeinheit verfügt über besonders geschultes Personal, modernste feldtaugliche Messgeräte, zwei ABC-Erkundungskraftwagen (steht für atomare, biologische und chemische Gefahren), einen Einsatzleitwagen (ELW) und Gerätewagen. Der ELW-ATF vom Typ Mercedes-Sprinter mit Allradantrieb ist mit dem Infrarot-Fernerkundungsgerät SIGIS 2 ausgerüstet. Das Gerät kann gefährliche Stoffe aus großer Entfernung sichtbar machen. Es lässt sich mit dem elektrisch betriebenen Lift, der sich im Fahrzeugheck befindet, durch die Dachluke ausfahren. SIGIS wird in Hamburg in der Nähe der Messe im Stadtteil St. Pauli installiert, dort wo der Gipfel stattfindet. Chemiker und Feuerwehrleute mit einer speziellen Zusatzausbildung können dank der modernen Technik chemische und atomare Stoffe analysieren und exakt bestimmen. Die Messdaten von SIGIS 2 werden über das interne Netzwerk des rollenden Labors direkt an den PC-Arbeitsplätzen verarbeitet. „Das ist entscheidend, um im Fall der Fälle zu wissen, ob eine Gefahr für die Menschen besteht“, so der NRW-Innenminister. Deutschlandweit gibt es sieben ATF-Stützpunkte, davon zwei in NRW. Der Bund unterstützt die Standorte, indem er Messtechnik und Fahrzeuge bereitstellt, die passenden Seminare anbietet und die bundesweite Zusammenarbeit der Standorte koordiniert.

NRW-Großveranstaltungen können wie geplant stattfinden

„Unsere Hilfe in Hamburg beeinträchtigt selbstverständlich nicht die Einsatzfähigkeit hier in NRW“, betonte Reul. Geplante Großveranstaltungen, wie das Musikfestival „Bochum Total“ können damit wie geplant stattfinden. (Redaktion: kfv-herford.de)

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ELW ATF 01
ATF-ELW vom Typ Mercedes-Sprinter mit Allrad-Fahrgestell

(Foto: BBK, Bonn)

ELW ATF 02
Mit dem elektrisch betriebenen Lift im Heck lässt sich das …

(Foto: BBK, Bonn)

ELW ATF 03
… Infrarot-Fernerkundungsgerät SIGIS 2 ausfahren.

(Foto: BBK, Bonn)


Stichwort: Berufsfeuerwehr Hamburg
Die Berufsfeuerwehr Hamburg unterhält 22 Feuerwachen und 32 Rettungswachen. Sie beschäftigt etwa 2.600 Mitarbeiter. Hinzu kommen noch einmal 2.600 ehrenamtliche Kräfte, die in 86 Abteilungen organisiert sind. Standardlöschfahrzeug der Hamburger Feuerwehr ist das Hamburger-Löschfahrzeug (HLF). Diese Bezeichnung gab es bereits, bevor die Norm für das Hilfeleistungslöschfahrzeug eingeführt wurde, für das ebenfalls die Bezeichnung HLF gilt. Die neue multifunktionale Brandsimulationsanlage auf dem Gelände der Feuerwehrakademie im Stadtteil Billbrook ermöglicht eine realitätsnahe Aus- und Fortbildung der Feuerwehrleute. Seit dem 4. Oktober 2006 ist Oberbranddirektor Klaus Maurer (Velbert) Leiter der BF Hamburg. Sein Stellvertreter ist Ltd. Branddirektor Stephan Wenderoth, der gebürtig aus Bünde kommt.

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Buende HH Wache Berliner Tor Staro 1
Feuerwache „Berliner-Tor“ (Foto: Staro 1)