Zwei Frauen mit schweren Rauchgasvergiftungen im Krankenhaus

Wohnungsbrand in Enger

P1070986 769Enger. Bei einem Wohnungsbrand in Enger haben sich am Sonntagnachmittag (3.04.2016) dramatische Szenen abgespielt. Zwei Frauen wurden dabei schwer verletzt. Eine 94-Jährige befindet sich nach Angaben der Polizei in Lebensgefahr. Sie wird auf der Intensivstation behandelt.

Das Unglück ereignete sich gegen 14.40 Uhr in einem Mehrfamilienhaus an der Kesselstraße.  Nachbarn entdeckten den Rauch, der aus der Wohnung quoll und verständigten die Feuerwehr. Sie versuchten anschließend noch der alten Dame sowie ihrer 63-jährigen Mitbewohnerin zu helfen und schlugen eine Scheibe ein. Ein Augenzeuge brachte eine Alu-Leiter in Stellung und versuchte die Flammen von außen mit zwei Schaumlöschern einzudämmen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte sich der giftige Qualm  bereits in der gesamten Wohnung ausgebreitet. Für den mutigen Mann hätte deshalb keine Möglichkeit bestanden, durch das Fenster in das Appartement einzusteigen, schilderte ein Sprecher der Polizei.
Als das erste Einsatzfahrzeug vom Löschzug-Mitte an der Kesselstraße eintraf, bereiteten die Wehrleute sofort die Menschenrettung vor. Wehrführer Michael Rogowski übernahm die Einsatzleitung. Ein Trupp rückte mit Atemschutzgeräten in die Wohnung vor. „Eine Wärmebildkamera leistete dabei wertvolle Hilfe“, sagte der Feuerwehrchef. Mit ihrer Hilfe konnte zunächst eine der Frauen, die bereits bewusstlos nahe der Wohnungstür am Boden lag, aufgespürt und nach draußen gebracht werden. Der Rettungsdienst übernahm sofort ihre weitere Versorgung.  Zwei Trupps setzten unterdessen die Suche nach der Mitbewohnerin fort.  Die Einsatzkräfte fanden sie schließlich kurze Zeit später im Wohnzimmer auf und brachten sie ebenfalls auf dem schnellsten Weg ins Freie.  Ersthelfer der Feuerwehr versorgten sie mit Sauerstoff. Zwei Notärzte, darunter die leitende Notärztin aus Herford, stabilisierten die  Frauen. Sie wurden anschließend vom Rettungsdienst Spenge ins Krankenhaus gebracht und nach Angaben der Polizei auf die Intensivstation verlegt. Die Polizei spricht bei der 94-Jährigen von einem kritischen Gesundheitszustand.  
Michael Rogowski veranlasste bereits frühzeitig eine Erhöhung der Alarmierungsstufe. „Es war zunächst nicht klar, ob sich noch weitere Personen in der Brandwohnung aufhielten!“ Die Leitstelle löste deshalb Vollalarm für die Feuerwehr der Stadt Enger aus. Der Löschzug Dreyen sowie die Löschgruppen Enger-Nord, Pödinghausen und Westerenger  rückten daraufhin zur Verstärkung an.  Den eigentlichen Brand, der sich hauptsächlich in Küche und Wohnzimmer ausgebreitet hatte,  brachten die Wehrleute im Anschluss an die Menschenrettung schnell unter Kontrolle. Insgesamt waren rund 40 Feuerwehrleute im Einsatz.
Die Kriminalpolizei Herford nahm sofort nach den Löscharbeiten die Ermittlungen zur Brandursache auf. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand der Beamten könnte der  Brand durch ein defektes Fernsehgerät ausgelöst worden sein. Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer sagte in einer Stellungnahme gegenüber Redaktion: kfv-herford.de: „Dieser Einsatz hat gezeigt, die Feuerwehr kann nur Leben retten, wenn sie schnell vor Ort ist. Darum macht es keinen Sinn auf Kosten der Sicherheit an der achtminütigen Hilfsfrist zu drehen!“ Der Kreisbrandmeister bestätigte, dass in der Brandwohnung in Enger keine Rauchmelder installiert gewesen seien. (ots, Feuerwehr Enger)

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