Feuerwehrfahrzeug des Monats
November 2016
Tanklöschfahrzeug/Industrielöschfahrzeug (ILF 8200/5000 HRET)
Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Aarhus (Dänemark)
(„150 Jahre Rosenbauer Feuerwehrtechnik“)
Technische Daten
Fahrgestell | Scania G 480 (Södertälje, Schweden) |
Motor | Euro 5 |
Leistung | 353 kW (ca. 480 PS) |
Antriebsart/Radformel/ Bereifung |
8x2*4 - 4 Achsen - Vorderachse: einfache Bereifung - Hinterachse (angetrieben): gelenkt, Zwillingsbereifung - Nachlaufachse: einfache Bereifung |
Bremsen/Lenkung | Zweikreis-Bremsanlage / hydraulische Servolenkung |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 90 km/h |
Abmessungen | 11,90 m (L), 2,50 m (B), 3,76 m (H) |
zul. Gesamtgewicht | ca. 39 t |
Ausbau/Ausrüstung (Konstruktion) |
Rosenbauer AG, Leonding (Österreich) Aufbau - laser-geschnittene, geklebte u. gekantete Aluminiumplatten Pumpenanlage - Rosenbauer N100: 10.000 l/min bei 10 bar Ausgangsdruck - Rosenbauer N10 (hydraulisch betrieben): 1.500 l/min Löschmittel - Wassertank: 8.200 l - Schaummitteltank: 5.000 l Schaumzumischsystem - Rosenbauer Typ Hydromatic Dachwerfer (am Heck) - Rosenbauer Typ RM60 - Leistung: 6.000 l/min bei 10 bar Frontwerfer - Rosenbauer Typ RM15 - Leistung: 1.300 l/min bei 10 bar Schnellangriffs-Haspel - 50 m Normaldruckschlauch - elektrische Aufwicklung Löscharm (Lösch-Teleskop-Gelenk-Arm HRET) - Rosenbauer Typ Stinger - Funkfernsteuerung - Piercing-Tool (Bohrwerkzeug) Überwachungs- u. Dokumentationstechnik - Videosystem mit 4 Kameras und Übertragung zur Kommandozentrale - Gasdetektor |
Besatzung | 1/1 (2 Einsatzkräfte) |
Indienststellung | 12/2010 |
Wissenswertes:
Rosenbauer lieferte Ende 2010 zwei baugleiche Industrielöschfahrzeuge (ILF 8200/5000 HRET) an die Feuerwehr Aarhus. Sie sichern den Hafen der zweitgrößten dänischen Stadt (rund 330.000 Einwohner). Er wird in kommunaler Selbstverwaltung geführt und gilt vor allem im Ölfrachtverkehr als zentraler Versorgungspunkt des Landes. 8.000 Schiffe machen jährlich an den Terminals fest. Aarhus hat sich mittlerweile zum größten Industriehafen Nordeuropas entwickelt. In der Metropolregion der Universitätsstadt leben etwa 1,4 Millionen Menschen.
Ölbrandgefahr ausschalten
Für die Aarhus Brandvaesen (www.112-Aarhus.de) geht es in erster Linie darum, die Ölbrandgefahr auszuschalten. Die beiden ILF von Rosenbauer leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Als Basis dient ein Vierachsfahrgestell von Scania mit 480 PS (Euro 5). Die Löschboliden haben jeweils 8.200 Liter Wasser und 5.000 Liter Schaummittel an Bord. Mit Hilfe des Schaumzumischsystems (Hydromatic) und des multifunktionalen Rosenbauer-Steuerungssystems (Logic Control System) können an jedem Druckabgang Löschmittel und Schaumzumischrate individuell gewählt werden. Die Technik garantiert eine stufenlose Zumischung von null bis sieben Prozent.
Jedes ILF verfügt über zwei Pumpenanlagen. Neben der N100, der leistungsstärksten Rosenbauer-Pumpe (10.000 Liter/Minute bei zehn Bar), ist die N10 vorhanden (Leistung: 1.500 Liter pro Minute). Ausgestattet sind die „Supertanker“ mit dem RM60, dem größten Wasserwerfer von Rosenbauer (6.000 Liter/Minute). Hinzu kommt der Frontwerfen RM15 mit einer Leistung von 1.300 Litern pro Minute.
Löscharm mit Piercing-Tool für Containerbrände
Der Löscharm HRET (High Reach Extendable Turret oder ausfahrbarer Mast mit hoher Reichweite) ermöglicht quasi einen 360-Grad-Löscheinsatz. Kommt der Teleskop-Gelenkarm zum Einsatz, so garantiert eine Bodenabstützung die notwendige Standfestigkeit des ILF. Die Kombination des fernsteuerbaren Löcharms mit einem Piercing-Tool (Bohrwerkzeug) ist für ein solches Fahrzeug ungewöhnlich. Durch das System könne der Innenraum eines brennenden Containers besser erreicht werden und damit das Backdraft-Risiko vermieden werden, sagt Rosenbauer. Die Motorleistung des ILF 8200/5000 HRET kann für den Fahr- und Pumpenbetrieb aufgeteilt werden, sodass bereits während der Anfahrt erste Löschmaßnahmen eingeleitet werden können (sogenannter Pump&Roll-Betrieb). Die Fahrzeuge sind trotz ihrer Länge von fast zwölf Metern gut zu manövrieren und verfügen über einen akzeptablen Wendekreis. Die Hinterachsen-Lenkung des Scania-Fahrgestells trägt entscheidend dazu bei.
Videotechnik hilft bei der Lage-Beurteilung
Vier eingebaute Videokameras sind im Einsatzfall aktiv. Eine davon befindet sich im Mannschaftsraum, zwei weitere, darunter eine mit Infrarottechnik, sind am Gelenkarm montiert. Die vierte Kamera wurde zur besseren Steuerung des Dachwerfers RM60 installiert. Die Videosignale werden automatisch an die Kommandozentrale übertragen und bieten der Einsatzleitung damit eine wertvolle Hilfe bei der Beurteilung der Lage. (Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-
Mit zwei baugleichen Industrielöschfahrzeugen 8200/5000 HRET (ILF 8200/5000 HRET)
von Rosenbauer sichert die Aarhus Fire Brigade das Hafengelände. (Foto: Rosenbauer International AG)
Die Fahrzeuge basieren auf Vierachsfahrgestellen von Scania mit 480 PS. (Foto: Rosenbauer International AG)
Sie sind trotz ihrer Länge von fast zwölf Metern gut zu manövrieren. (Foto: Rosenbauer International AG)
Lösch-Teleskop-Gelenkarm und Dachmonitor ermöglichen einen 360-Grad-Löscheinsatz. Eine Bodenabstützung sorgt für
die nötige Standsicherheit. Die gewaltige Pumpe im Heck schafft bis zu 10.000 Litern pro Minute. (Foto: Rosenbauer International AG)
(Foto: Rosenbauer International AG)
(Foto: Rosenbauer International AG)
Hinweis: Der KFV Herford benötigt ständig interessante Fahrzeugfotos der Feuerwehr und übrigen Hilfsorganisationen zur Aktualisierung seiner Internetseite. Bildzusendungen unter Nennung des Urhebers an: