Feuerwehrfahrzeug des Monats
Januar 2016
Feuerlöschraupe / Pistenraupe 400 W
Feuerlöschkraftfahrzeug der Bundeswehrfeuerwehr (FlKfz BW)
Standort: Wehrtechnische Dienststelle 91 (WTD 91), Meppen (Nds.)
Technische Daten
Hersteller: |
Kässbohrer Geländefahrzeug AG, Laupheim (Baden-Württemberg) |
Typ: | PistenBully 400 W |
Motor: | Sechzylinder-Turbodiesel, Typ Cummins QSL 9 |
Hubraum: | 8,9 l (8.900 ccm) |
Leistung: | 370 PS (272 kW) |
Steigfähigkeit: | 100 % (entspricht 45o) |
Höchstgeschwindigkeit: | ca. 20 km/h |
Verbrauch: | rd. 19 l/h |
Tankinhalt (Kraftstoff): | 260 l |
Abmessungen: | 9,01 m (l) x 4,21 m (b) x 3,28 m (h) |
Gesamtgewicht: | 11,8 t |
Ausrüstung: |
Pumpe: - FPN 10/2000-2H (2.000 l/min bei 10 bar Ausgangsdruck) - Löschwassertank: 3.200 l Winde: - 4 t Zugkraft (einfacher Zug) - 1.050 m Seillänge - auf Drehkranz montiert, um Verdrillen des Seils zu verhindern |
Besatzung: | 4 Feuerwehrangehörige |
Einsatzgebiet: |
Ablöschen von Bränden auf Moorflächen, die durch Schießübungen ausgelöst wurden |
Wissenswertes:
Löschraupe für den Einsatz im Moor
Die Bundeswehrfeuerwehr verfügt am Standort in Meppen (Emsland) über ihre wohl außergewöhnlichsten „Feuerlöschkraftfahrzeuge“. Es handelt sich um zwei feuerrote Pistenraupen der Firma Kässbohrer Geländefahrzeug AG. Die Schneemobile des Unternehmens sind eigentlich in jedem Skigebiet zu Hause. Sie garantieren dank breiter Ketten einen geringen Flächendruck und gutes vorrankommen im Tiefschnee. Und was sich in den Bergen bewährt hat, das funktioniert im Emsland nach dem gleichen Prinzip: Kommt es auf dem Übungsplatz durch den Einsatz von Munition zu einem Brand, dann fährt die Bundeswehrfeuerwehr mit ihren Löschraupen durch die sumpfigen Moorflächen, um die Flammen abzulöschen. 3.200 Liter Wasser hat jeder PistenBully im Tank. Das Löschmittel kann über eine 80 Meter lange Schnellangriffseinrichtung abgegeben werden. Für den Antrieb greift Kässbohrer auf die Motoren des amerikanischen Herstellers Cummins zurück. Der PistenBully 400 W bringt es mit dem Sechszylinder-Turbo-Aggregat auf 370 PS. Die Löschraupe wird auf einem Spezialanhänger zum Einsatzort transportiert. Zugfahrzeug ist ein Iveco-Trakker in Löschtruck-Version mit weiteren 4.000 Litern Wasser an Bord. Auf dem Schießplatz Meppen (rd. 10.000 Hektar) werden unter anderem für Heer, Luftwaffe und Marine Waffen und Waffensysteme erprobt. Zu dem Areal gehören ein Flugplatz und ein Hubschrauberlandeplatz.
Die Bundeswehrfeuerwehr
Die Bundeswehr unterhält eine der größten Berufsfeuerwehren im Lande. 3.400 Feuerwehrleute versehen hier hauptberuflich ihren (zivilen) Dienst. Eingerichtet wurden die insgesamt 62 Feuerwachen überall dort, wo sie „für die Erfüllung des militärischen Auftrags gebraucht werden“. Das sind Flugplätze, Untertageanlagen, Truppenübungsplätze, Marine-Landanlagen sowie bestimmte wehrtechnische und logistische Einrichtungen. Die Dienststellen unterstehen dem Zentrum für Brandschutz der Bundeswehr (ZBrdSchBw) in Sonthofen (Bayern). Über 650 moderne Einsatzfahrzeuge und Sondergerät garantieren, dass die Bundeswehr-Feuerwehren den speziellen Anforderungen des militärischen Brandschutzes gerecht werden.
Das Unternehmen Kässbohrer
Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG ist ein führender Anbieter von Technik für Umwelt, Natur und Freizeit. Die Produktpalette des Unternehmens umfasst die PistenBully-Familie für die Pisten- und Loipen-Pflege, die BeachTech-Geräte zur Strandreinigung sowie Sonderfahrzeuge für Arbeits- und Transporteinsätze, mit PowerBully seit 2014 auch für hohe Nutzlasten in unwegsamem Gelände. Auf dem Gebiet der Pistenraupen ist Kässbohrer mit einem Marktanteil von über 60 Prozent weltweit führend. Der Betrieb ist 1994 aus den Karl Kässbohrer Fahrzeugwerken hervorgegangen. 1951 entwickelte Otto Kässbohrer in Ulm (Donau) den ersten Omnibus mit einer selbsttragenden, in sich stabilen und hinreichend verwindungssteifen Karosserie. Bei dieser „Setra-Bauweise“ („setra“ für selbsttragend) konnte auf einen Grundrahmen (Fahrgestell) verzichtet werden. 1995 übernahm Daimler-Benz die Omnibussparte von Kässbohrer. Der Markenname „Setra“ besteht aber weiterhin.
Maik Beckmann, FW Bünde
(Infos u. Foto)
-Vo-
Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr. Am Standort in Meppen gibt es zwei dieser Fahrzeuge,
um Brände im Moor abzulöschen, die durch Schießübungen ausgelöst wurden.
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