Fahrzeug des Monats März 2021 - FLF Z6

Fahrzeug des Monats

März 2021

Flugfeldlöschfahrzeug (FLF)
Ziegler Z6 (neueste Generation)

Technische Daten

(Fortsetzung von der Startseite):
Kommt es auf einem Verkehrsflughafen zu einem Flugzeugunglück, dann muss die Feuerwehr innerhalb von drei Minuten vor Ort sein und sofort mit den Löschmaßnahmen beginnen. So sehen es die Regeln der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO vor. Um die Auflage einzuhalten, ist das beste Material erforderlich. Flugfeldlöschfahrzeuge (FLF) zählen daher zur Königsklasse der Feuerwehrfahrzeuge. Ziegler gehört weltweit zu den wenigen Unternehmen, die solche Löschboliden fertigen. Gerade erst hat der Feuerwehrausrüster aus Giengen/Brenz (Baden-Württemberg) seine neue Z-Class, darunter das Flugfeldlöschfahrzeug Z6, vorgestellt. Auffällig ist zunächst einmal die dynamische Linienführung der Karosserie. Sie wirkt modern, vermittelt Stärke und Sicherheit, weckt aber auch Emotionen. Die Busse Design und Engineering GmbH (Elchingen/Bayern) hat die neue Ziegler-Formensprache entwickelt.

Extrem Sprintstark

Die Technik des Z6 setzt neben der Ästhetik ebenfalls neue Maßstäbe. Das Auto basiert auf einem Allradfahrgestell (6x6) von Titan. Das Unternehmen aus Sulzbach/Murr (Baden-Württemberg) ist auf die Entwicklung und Montage von Schwerlast-LKW spezialisiert. Für den Vortrieb sorgt ein V8-Aggregat von Scania (Volkswagen Konzern). Die Maschine mit ihren 770 PS gilt als zurzeit leistungsstärkster LKW-Dieselmotor auf dem Markt. Die Kraftübertragung übernimmt ein stufenloses Kessler-Automatikgetriebe. Die Kombination von Motor und Getriebe sorgt für einen beeindruckenden Vortrieb: Wird das Gaspedal voll durchgetreten erreicht der 39-Tonner in unter 28 Sekunden Tempo 80.

Erst vor Kurzem hat Ziegler das Flugfeldlöschfahrzeug Z6 der neuen Z-Class vorgestellt.
(Foto: © Albert Ziegler GmbH)

Es basiert auf einem Titan-Fahrgestell (6x6) und wird von einem 770 PS starken Scania-Motor angetrieben. (Foto: © Albert Ziegler GmbH)

Riesengroße Kabine

Die Kabine des Vorgängermodells hat Ziegler noch einmal völlig überarbeitet. Herausgekommen ist die Z-Cab Air, die extrem viel Platz bietet. Die Stehhöhe beträgt stattliche 1,80 Meter. Bis zu sechs Sitzplätze können montiert werden, sodass der Z6 auch mit einer Staffel zum Waldbrandeinsatz ausrücken könnte. Daneben haben die Ingenieure die größtmögliche Verglasung der Kabine umgesetzt, um die bestmögliche Rundumsicht zu erreichen. Neben der Sicherheit habe man auch den Bedienungskomfort noch einmal verbessert, sagt das Unternehmen. Der Dreiachser ist mit dem Z-Control-Bedienfeld der neuesten Generation ausgestattet. Die Joystick-Steuerungshebel für die Löschtechnik sind in den Armlehnen integriert. Das Ziegler-FLF hat alle gängigen Löschmittel an Bord, von Wasser (14.000 Liter) über Schaum (1.680 Liter) und Pulver (250 Kilogramm) bis hin zu Kohlendioxid (120 Kilogramm). Die Heckpumpe mit EAD-Schaumzumischanlage hat eine Maximalleistung von 8.000 Litern pro Minute. Sie versorgt den von Ziegler selbst entwickelten Lösch-Gelenkarm Z-Attack 17 mit dem Werfer ZT-LGA (Nennleistung 6.000 Liter pro Minute) und den Frontwerfer ZT-3000 (Nennleistung 3.000 Liter pro Minute). „Pump and Roll“, also der Betrieb der Pumpe und das Löschen während der Fahrt, sind beim neuen Z6 in jedem Fahrzustand und bei jeder Geschwindigkeit möglich.

Über 50 Jahre Erfahrung

Ziegler blickt mittlerweile auf eine über 50-jährige Geschichte im Flugfeldlöschfahrzeugbau zurück. Das Spezialfahrzeug der ersten Stunde, ein FLF 30/50-5 für den Flughafen Kopenhagen (Dänemark), wurde im Jahr 1969 ausgeliefert. In den achtziger Jahren entwickelten die Ziegler-Ingenieure erstmals ein „Z-Fahrzeug“. Die Basis für den Z1 bildete 1988 ein 6x6-Fahrgestell von Faun. Der erste Z8 auf einem 8x8-Fahrgestell von MAN ging 1992 an den Flughafen Nürnberg. Seit 2002 setzt Ziegler die Alu-Paneel-Bauweise im Bereich der Z-Baureihe ein (Erstkunde: Flughafen Stuttgart), die 2010 um den Z6 (6x6) erweitert wurde (Erstkunde: Flughafen Brüssel/Belgien). Im Jahr darauf folgte noch eine weitere Premiere: Die Flughafenfeuerwehr Fraport AG (Frankfurt) erhielt den ersten Z8 auf einem Titan-Fahrgestell. Seit dem Jahr 2015 komplettiert der Z4 (4x4) die Produktfamilie. Bis zur Einführung der neuen Z-Class wurden 115 Z8, 110 Z6 und zehn Z4 produziert und in alle Welt ausgeliefert.

Über Ziegler

Die Albert Ziegler GmbH ist eine der international führenden Anbieterinnen von Feuerwehrfahrzeugen und feuerwehrtechnischem Zubehör. Die Produktpalette umfasst das gesamte Spektrum, von Einsatzkleidung über hochspezialisierte Pump- und Löschsysteme bis hin zu Löschfahrzeugen aller Art. Das Unternehmen beschäftigt weltweit über 1.400 Mitarbeiter. Davon sind rund 680 am Stammsitz in Giengen an der Brenz beschäftigt. Weitere Fertigungsstandorte befinden sich in Rendsburg (Schleswig-Holstein), Mühlau (Sachsen), den Niederlanden, in Kroatien, Italien und Indonesien. In Slowenien und China gibt es zudem Vertriebs- und Servicebüros. (Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

Der Z6 hat alle gängigen Löschmittel an Bord: Wasser, Schaummittel, Pulver und Kohlendioxid.
(Foto: © Albert Ziegler GmbH)

Mit dem hydraulischen Löschgelenkarm Z-Attack samt integriertem Werfer kann sofort eine effektive Flugzeugbrandbekämpfung eingeleitet werden. (Foto: © Albert Ziegler GmbH)

Die neu konzipierte Kabine Z-Cab AiR bietet sehr viel Platz und durch die großen Glasflächen eine ausgezeichnete Rundumsicht. Die Löschtechnik wird per Joystick bedient.
(Foto: © Albert Ziegler GmbH)

Der Z6 der neuesten Generation ist nicht nur spurtstark, sondern hat auch im Gelände gute Fahreigenschaften. Er eignet sich damit auch für den Waldbrandeinsatz.
(Foto: © Albert Ziegler GmbH)

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