Fahrzeug des Monats Februar 2021 - Boot Berlin

Fahrzeug des Monats

Februar 2021

Feuerlöschboot III (FLB III)
Wasserfahrzeug der Berliner Feuerwehr
Standort: Feuerwache Spandau-Süd (Wache 3200), Betckestraße 13
Funkrufname: Florian Berlin LB 3200/1

Technische Daten

Wissenswertes:
Berlin wird von Wasser durchzogen und umgeben: Spree, Havel, Dahme sowie Landwehr- und Teltowkanal sind ihre Hauptadern. Doch die Berliner Feuerwehr verfügt mittlerweile nur noch über ein großes Feuerlöschboot; dafür wurde in den letzten Jahren eine Reihe von Mehrzweckbooten beschafft. Die sind wendiger und vor allem günstig in der Anschaffung.
Feuerlöschboot III (FLB III) hat seinen Liegeplatz auf der Havel in unmittelbarer Nähe der Feuerwache Spandau-Süd (Wache 3200). Der Bootskörper des mittlerweile 46 Jahre alten Schiffs besteht aus Stahl, die Aufbauten sind aus Aluminium gefertigt. Das Vorschiff ist in Höhe der Wasserlinie mit einer Eisverstärkung versehen. Außerdem verfügt das Ruderhaus über gasdichte Flügeltüren, damit im Einsatz kein Brandrauch eindringen kann. Das Schiff wird von zwei wassergekühlten Viertakt-Dieselmotoren mit Direkteinspritzung und einer Leistung von insgesamt 600 PS angetrieben. Die beiden Hochleistungsruder stammen vom Hauburger Unternehmen Becker. Der Betrieb erfolgt per Lenkrad mit Servo-Unterstützung.
Die eingebaute Rosenbauer-Pumpe fördert bis zu 5.000 Liter (Fluss-)Wasser pro Minute bei zehn Bar Ausgangsdruck. Sie wird von der Zwischenwelle des Steuerbordmotors angetrieben und versorgt unter anderem den Wasserwerfer, der eine maximale Leistung von 3.000 Litern in der Minute hat. Das Löschmittel erreicht dabei eine Entfernung von 85 Metern (Wasser) bzw. 80 Meter (Schaum). Am Heck befindet sich eine Plattform mit einer Traglast von bis zu 500 Kilogramm, die über einen elektrischen Kran herabgelassen werden kann.

Schleusenzeiten hatten zu Problemen geführt

Das Einsatzgebiet von Feuerlöschboot III ist während der Nachtstunden begrenzt, weil dann kein Schleusenbetrieb stattfindet. So endet die Abfertigung an der Charlottenburger Schleuse, die Teil der Spree-Oder-Wasserstraße ist, um 22 Uhr und wird erst um 6 Uhr am Folgetag wieder aufgenommen. In den vergangenen Jahren kam es deshalb immer wieder zu missglückten Einsätzen, weil die Feuerwehr wegen der Schleusenzeiten nicht helfen konnte. Mittlerweile wurde das Konzept angepasst. Statt eines neuen (großen) Feuerlöschbootes, das rund 2,5 Millionen Euro kosten würde, gibt es jetzt am Wannsee sowie den Feuerwachen Köpenick, Tegelort und der „Regierungs-Feuerwache“ Berlin-Tiergarten Mehrzweckboote (MZB), die von modernen Viertakt-Außenbordern angetrieben werden und mit einer Tragkraftspritze 10/1000 (TS 10/1000) ausgerüstet sind.

Älteste und größte Berufsfeuerwehr in Deutschland

Die Berliner Feuerwehr wurde 1851 von Ludwig Carl Scabell gegründet. Der preußische König hatte ihn zuvor mit dem Aufbau einer Berufsfeuerwehr beauftragt und zum ersten Königlichen Branddirektor ernannt. Heute gibt es in der Hauptstadt (rd. 3,8 Mio. Einwohner) 35 Berufsfeuerwachen mit etwa 4.500 Mitarbeitern. Die Berliner Feuerwehr ist damit die älteste und größte Berufsfeuerwehr in Deutschland. 58 Freiwillige Feuerwehren mit rund 1.500 ehrenamtlichen Kräften unterstützen sie. (Infos: Berliner Feuerwehr, Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

Früher gab es in Berlin fünf große Löschboote. Mittlerweile ist nur noch „FLB III“ übrig geblieben. Zur Ausrüstung gehört ein Kombiwerfer mit einer Leistung von bis zu 3.000 Litern pro Minute. (Foto: © Berliner Feuerwehr)

Das Boot ist am Heck mit einer Plattform ausgerüstet, die mit einem elektrischen Kran herabgelassen werden kann. (Foto: © Berliner Feuerwehr)

In den zurückliegenden Jahren wurden fünf Mehrzweckboote samt Tragkraftspritzen beschafft, mit denen die Gewässer im Stadtgebiet abgesichert werden. Feuerlöschboot III wird nur noch für größere Einsätze und als Reserve vorgehalten. (Foto: © Berliner Feuerwehr)

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