Fahrzeug des September 2020 - MFT 240 6x6 Waldbrand

Fahrzeug des Monats

September 2020

Feuerwehr-Kombi-Maschine MFT 240 6x6
Spezialgerät („Feuerwehrforstschlepper“) für den Waldbrandeinsatz

Technische Daten

Fahrgestell (Hersteller)

Bijol, Vuzenica (Slowenien)

Typ

MFT 240 6x6

Motor

6-Zylinder Dieselmotor
- Typ Deutz TCD 6,1 L6
- mit AdBlue-Technologie

Hubraum

6,1 l

Leistung

245 PS (180 kW)

Kraftübertragung (Getriebe)

hydrostatisch
- für Fahrantrieb u.
- Arbeitshydraulik
- Arbeitsdruck: 250 bar
- Load-Sensing-Technik („Lastdruck-Meldesystem“)
- Typ Danfoss

Tanks (Betriebsmittel)

200 l Diesel
10 l AdBlue
450 l Bio-Hydrauliköl

Antriebsart/Radformel

6x6 (Allrad)

Höchstgeschwindigkeit

30 km/h
6 km/h (Betrieb per Fernsteuerung)

Abmessungen

11,36 m (L), 2,62 m (B), 3,94 m (H)

zul. Gesamtgewicht

30 t

Ausbau/Ausrüstung
(Konstruktion)

Kabine
- geprüfte Sicherheitskabine (nach FOPS, ROPS)
- Fahrersitz luftgefedert u. drehbar
- Panoramascheibe (vergrößertes Sichtfeld nach hinten)
- Rauchfilter
- Klimaanlage
- Radio mit USB-Anschluss
- 12 x LED-Scheinwerfer

Aufbau
- Wechselcontainer
- Löschwassertank (max.): 10.000 l
- Schnellangriffseinrichtung

Forstkran/ Löscharm
- Typ Palfinger Epsilon X 120 F 102
- Hubkraft (max.): 3,6 t (bei 3 m Ausladung)
- Ausladung (max.): rd. 10 m (Hubkraft: 980 kg)
- Schwenkbereich: 380 Grad
- Rotator (endlos drehbar) mit (Holz-)Greifer
- Wasserwerfer (Wurfweite max.: 60 m)

2 x Seilwinde am Heck
- Typ Uniforest
- Zugkraft (max.): je 11,5 t (einfacher Zug)
- elektrohydraulische Steuerung

Front-Mulcher

- zum Zerkleinern von Gras, Ästen u. Strauchwerk
- Arbeitsbreite: 2,30 m

Eigenschutzlöschanlage
- Sprühdüsen zum Schutz von Kabine, Aufbau u. Rädern

Besatzung

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(Fortsetzung von der Startseite)
Bijol hat schon seit einiger Zeit Forstschlepper im Programm. Jetzt entwickelte die slowenische Firma auf der Grundlage des vorhandenen Knowhows ein Spezialfahrzeug für die Feuerwehr. Renommierte Unternehmen, darunter Deutz (Köln/NRW), NAF (Neunkirchen/Bayern), Danfoss (Dänemark), Palfinger (Österreich) und Uniforest (Slowenien), liefern die Technik für die Feuerwehr-Kombi-Maschine MFT 240 6x6. Sie ist eine Mischung aus flexiblem Forstgerät und kraftvollem Löschfahrzeug. Die Knicklenkung, der stufenlose Fahrantrieb und die automatischen Differenzialsperren ermöglichen eine sichere Fahrt durch extrem unebenes Terrain.

Computergesteuertes Hydrauliksystem für Fahrantrieb und Arbeitsgeräte

Die Achsen für das Fahrgestell mit den sechs stahlverstärkten Reifen kommen von der NAF AG, Marktführer von Antriebssträngen für selbstfahrende Forstmaschinen. Für den Vortrieb sorgt ein 6-Zylinder Deutz-Industriemotor mit 6,1 Liter Hubraum und 245 PS. Das Dieselaggregat verfügt über Turboaufladung, Ladeluftkühlung, gekühlte Abgasrückführung und AdBlue-Technologie. Der „Feuerwehr-Forst-Schlepper“ ist mit einem hydrostatischen Antrieb ausgerüstet, der sowohl auf den Fahrbetrieb als auch die Arbeitsgeräte, wie Kran und Seilwinden, wirkt. Die mechanische Leistung des Dieselmotors wird dabei durch eine Pumpe in hydraulische umgewandelt. Dadurch können auf einfache Weise sehr große Kräfte und Drehmomente erzeugt und exakt übertragen werden. Der stufenlose hydrostatische Allradantrieb (6x6) reicht bis Tempo 30. Wird der Schlepper per Fernbedienung gesteuert, ist die Höchstgeschwindigkeit auf sechs Stundenkilometer gedrosselt. Das computergesteuerte Load-Sensing-System („Lastdruck-Melde-System“) von Danfoss sorgt dafür, dass der Druck und der Volumenstrom der Hydraulikpumpe ständig an die von den Verbrauchern geforderten Bedingungen angepasst werden. Im System des Bijol-Schleppers zirkulieren 450 Liter Bio-Hydrauliköl. Der Arbeitsdruck beträgt 250 Bar.

Schutzaufbau

In die Fahrerkabine sind aussteifende Rahmen- und Gitterelemente verbaut, sodass die Voraussetzungen für einen FOPS-Schutzaufbau (Falling-Object-Protective-Structure) erfüllt werden. Der Maschinist ist damit besonders gut gegen herabfallende Gegenstände von oben geschützt. Eine Panoramascheibe sorgt außerdem für ein vergrößertes Sichtfeld nach hinten und der eingebaute Rauchfilter für saubere Luft. Bijol hat das Fahrerhaus mit 12 LED-Scheinwerfern versehen. Auch das erhöht die Sicherheit. Den Aufbau haben die Ingenieure als Wechselcontainer konstruiert. Der Tank fasst je nach Ausführung bis zu 10.000 Liter Löschwasser. Die Sprühdüsen der Selbstschutzanlage sichern die Kabine, den Aufbau und die Räder im Waldbrandeinsatz. Je nach Variante erreicht der Dreiachser ein Gesamtgewicht von bis zu 30 Tonnen.

image002Fahrten durch tiefe Schlammlöcher und … (Foto: Bijol, Vuzenica/ Slowenien)

Heben, Greifen, Löschen, Ziehen und Mulchen

Zum Heben, Greifen und Löschen verfügt die Kombi-Maschine über einen Palfinger-Kran. Er besteht aus einem Doppelteleskopausleger mit innen liegenden Hydraulikschläuchen, kann Gewichte bis zu 3,6 Tonnen heben und erreicht eine Ausladung von rund zehn Metern. Ein endlos drehbarer Rotator mit Forstgreifer und eine Multifunktionsdüse für den Löscheinsatz, mit der eine Wurfweite von maximal 60 Metern erreicht wird, machen den Kran besonders flexibel.
Bijol hat in den Feuerwehr-Schlepper MFT 240 gleich zwei Uniforest-Seilwinden mit Schneckengetrieben eingebaut, die sich am Heck befinden und eine Zugkraft von jeweils 11,5 Tonnen erreichen. Der hydrostatische Antrieb und die stufenlose Regulierung der Ausstoßgeschwindigkeit, sie beträgt im Mittel 0,8 Meter pro Sekunde, schützen das Seil vor Beschädigungen – auch bei maximaler Belastung. Die elektrohydraulische Steuerung aller Windenfunktionen kann auch per Fernbedienung übernommen werden.
Der hydraulische Schlegelmulcher im Frontanbau hat eine Schnittbreite von 2,30 Meter. Er zerkleinert mit seinen spiralförmig an einer Welle befestigten Messern Gras, Äste und Strauchwerk in kleine Stücke. Auf diese Weise können Schneisen angelegt werden, um ein Bodenfeuer einzudämmen.

image004… das Erklimmen von extremen Steigungen sind für den Dreiachser kein
Problem. (Foto: Bijol, Vuzenica/ Slowenien)

Über Bijol

Das slowenische Unternehmen Bijol mit Sitz in Vuzenica nahe der österreichischen Grenze besteht seit mehr als 20 Jahren. Kran- und Transportfahrzeugaufbauten, Anhänger und Spezialaufbauten zählen zum Angebot. Die Slowenen sorgen dabei mit ihren eigenen Konstruktionen für Aufmerksamkeit. „In die Produkte, die auf die individuellen Kundenwünsche angepasst werden können, investieren wir viel eigenes Ingenieurwissen“, heißt es auf der Internetseite (www.bijol.eu) des Unternehmens. Die Feuerwehr-Kombi-Maschine MFT 240 6x6 wurde ebenfalls in Slowenien entwickelt, wo sie jetzt produziert wird. (Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

image006Der Fahrzeugkran verfügt über einen endlos drehbaren Rotator mit Holzgreifer
sowie einen Wasserwerfer. (Foto: Bijol, Vuzenica/Slowenien)

image008Für die Brandbekämpfung stehen bis zu 10.000 Liter Löschwasser zur
Verfügung. (Foto: Bijol, Vuzenica/ Slowenien)

 image010Die Fahrerkabine schützt den Maschinisten besonders gut gegen herabfallende
Gegenstände von oben. Die Düsen der Selbstschutzanlage kühlen im Brandeinsatz
die Fahrzeugtechnik. (Foto: Bijol, Vuzenica/ Slowenien)

image012Mit dem Front-Mulcher können im Notfall Schneisen angelegt werden, um
Bodenfeuer einzudämmen. (Foto: Bijol, Vuzenica/ Slowenien

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