Fahrzeug des Monats
Februar 2019
Seenotrettungsboot (SRB 67) „Secretarius“ (9,5-/10,1-Meter-Klasse)
der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
Stationierungsort/Liegeplatz: Hafen der Insel Langeoog
Technische Daten
Hersteller |
Fassmer-Werft (Berne-Motzen/Unterweser) |
Typ |
Seenotrettungsboot (SRB) |
Maße |
9,5-/10,1-Meter-Klasse |
Maschine |
Diesel |
Leistung |
380 PS (280 kW) |
Propeller (Schiffsschraube) |
1 |
Verdrängung |
8 Tonnen |
Geschwindigkeit |
18 Knoten (rd. 33 km/h) |
Besatzung |
2 Seeleute (freiwillige Helfer) |
Baujahr/Indienststellung |
2017 |
Revier |
Wattenmeer bis zum Festlandhafen Bensersiel und |
Anschaffungskosten |
rd. 1 Mio. Euro (zu 90 Prozent aus Spenden finanziert) |
Wissenswertes:
Als Seenotretter sind sie bei Wind und Wetter auf der Nord- und Ostsee im Einsatz. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gehört mit ihrer Flotte von 60 Seenotrettungskreuzern und –booten zu einer der modernsten Seenotrettungsdienste der Welt. Sie finanziert ihre Arbeit fast ausschließlich aus Spendengeldern.
Nicht unsinkbar, aber selbstaufrichtend
Im Jahr 2017 wurde die „Secretarius“, ein Seenotrettungsboot der 9,5-/10,1-Meter-Klasse, in Dienst gestellt. Sie wurde von der Fassmer-Werft in Berne-Motzen an der Unterweser gebaut und ist auf der Nordseeinsel Langeoog stationiert. SRB 67, so die interne Bezeichnung, wurde, wie alle Spezialschiffe der DGzRS, als Selbstaufrichter konstruiert. Das Boot findet selbst bei extremem Wellengang immer wieder in die normale Schwimmlage zurück. Der Rumpf der „Secretarius“ besteht aus seewasserfestem Aluminium. Auffallendstes Merkmal ist seine Delta-Form. Die breiteste Stelle des Schiffs befindet sich dadurch am Heck, was einen geringen Wasserwiderstand, eine hohe Stabilität und gute See-Eigenschaften garantiert. SRB 67 wird von einem 380 PS starken Schiffsdiesel mit einer Propellerschraube angetrieben und ausschließlich vom geschlossenen, oberen Fahrstand geführt. Durch den Wegfall des unteren Fahrstandes, den es beim Vorgängermodell noch gab, ist mehr Platz vorhanden, um Verletzte oder Gerettete unterzubringen und zu versorgen. Schiffbrüchige, die im Wasser treiben, können durch eine große Bergungspforte an Bord genommen werden. Das Spezialschiff kommt aufgrund seines geringen Tiefgangs von lediglich 96 Zentimetern auch im anspruchsvollen Tidenrevier rund um Langeoog zum Einsatz. Es ist mit modernster Navigationstechnik ausgerüstet.
900.000 Euro in die Zahlteller gelegt
Die „Secretarius“ wurde fast ausschließlich aus Spendengeldern finanziert. Während der Stiftungsfeste der Bremer „Eiswette“, einem in Bremen tätigen Traditionsverein, hatten die fast 800 „Eiswettgenossen“ und ihre Gäste rund 900.000 Euro in die „Zahlteller der Tischältesten gelegt und mit dieser Spendensumme das neue Rettungsboot fast vollständig finanziert. „Secretarius“ ist übrigens jener Unverzichtbare, der alljährlich die „Eiswette“ organisiert. Mit der Namensgebung würdigte die DGzRS das Engagement des Vereins, der jährlich die größte Einzelspende an die Seelnotretter überweist.
SRB 67 gehört zu einer Reihe von zehn Spezialschiffen des gleichen Typs. Das letzte soll 2020 seinen Dienst aufnehmen. Gefahren werden sie ausschließlich von Freiwilligen-Besatzungen. Rund 15 Seenotretter, die unter Leitung von Vormann Sven Klette stehen, engagieren sich auf Langeoog für die DGzRS.
Lange Tradition
Die Seenotrettungsstation auf Langeoog zählt zu den ältesten der DGzRS. Der erste deutsche regionale Verein zur Rettung Schiffbrüchiger in Ostfriesland richtete 1861, vier Jahre vor Gründung der DGzRS, die Station ein. Die lange Tradition der Seenotretter ist auf der Insel vielerorts präsent. Vor dem Haus der Insel ist das Motorrettungsboot „Langeoog“, das von 1944 bis 1980 im Einsatz war, zu besichtigen. (Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-
Die DGzRS-Station auf Langeoog hat 2017 ein neues Seenotrettungsboot der 9,5-/10,1-Meter-Klasse erhalten.
(Foto: Jens Meyer, Redaktion: kfv-Herford.de)
Das Spezialschiff wurde als Selbstaufrichter konstruiert, besteht vollständig aus Aluminium und ...
(Foto: Jens Meyer, Redaktion: kfv-herford.de)
… verfügt über einen geschlossenen Fahrstand, der mit modernster Navigationstechnik ausgerüstet ist.
(Foto: Jens Meyer, Redaktion: kfv-herford.de)
Die „Secretarius“ ersetzt die „Casper Otten“, die seit 2011 auf der Insel stationiert war.
(Foto: Jens Meyer, Redaktion: kfv-herford.de)
Hinweis: Der KFV Herford benötigt ständig interessante Fahrzeugfotos der Feuerwehr und
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