"Das wird Schule machen!"

Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht Jugendfeuerwehr

22803208578 2df53c0683 bBerlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatsministerin Aydan Özoguz haben am Montag (14.11.2016) die Jugendfeuerwehr Berlin-Wedding besucht. Sie informierten sich im Vorfeld des Integrationsgipfels über das   Vielfalts-Projekt „Im Tandem in die bunte, vielfältige Jugendfeuerwehr-Welt“.  „Dies ist ein lebendiges Beispiel dafür,  was wir uns unter der Teilhabe von Migrantinnen und Migranten vorstellen“, sagte Merkel.  Der Deutsche Feuerwehrverband unterstützt mit seinem Engagement das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“.  Gefördert werden Projekte zur Stärkung der Demokratie und gegen Extremismus.

62 Kinder und Jugendliche zählt der Nachwuchs der Feuerwehr Berlin-Wedding. Etwa die Hälfte von ihnen hat ausländische Wurzeln. Im Sommer 2015 wurden die ersten Flüchtlinge aufgenommen. Sechs Neuankömmlinge gehören mittlerweile zur Truppe. In zwei  Projekten stehen für sie etwa das gemeinsame Kochen und der Umgang mit den Feuerwehrgeräten auf dem Programm.  Der 12-jährige Leonel führt Angela Merkel und Aydan Özoguz - sie ist die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration - über das Gelände der Feuerwache an der Reinickendorfer Straße.   Die Jungfeuerwehrleute stellen die Aufgaben der Feuerwehr an mehreren Stationen vor: Sie löschen ein brennendes Häuschen, heben mit dem passenden Gerät einen „Unfallwagen“ an und versorgen vor den Augen der Bundeskanzlerin einen „Verletzten“.  Die zeigt sich anschließend sehr angetan. „Es war sehr interessant, was ihr hier sowohl im Bereich der Feuerwehr als auch in Bezug auf die Erste-Hilfe bereits gelernt habt!“  Die Kanzlerin ist beeindruckt, wie bei der Feuerwehr Berlin-Wedding um den Nachwuchs geworben wird. Um junge Leute für die Feuerwehr zu begeistern, pflegen die Wehrleute im Rahmen von Kooperationspartnerschaften enge Kontakte zu den örtlichen Schulen. „Wie ich gelernt habe, wird das im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen!“, meint  Merkel.  Schön findet sie außerdem, dass auch Mädchen dabei sind und ihr Interesse an der Feuerwehrtechnik zeigen. Merkel hofft, dass sich noch viele Menschen mit und ohne Migrationshintergrund für die Feuerwehr begeistern.  

DFV-Präsident spricht im Kanzleramt

890.000 Asylsuchende seien im vergangenen Jahr in Deutschland angekommen, sagt Merkel beim 9. Integrationsgipfel, der später im Bundeskanzleramt stattfindet. Minister aus dem Kabinett, Mitglieder des Deutschen Bundestags und Vertreter von Verbänden, Vereinigungen und Institutionen, darunter DFV-Präsident Hartmut Ziebs,  nehmen daran teil.  „Wie geht das mit der Teilhabe?“, fragt Merkel in die Runde.  „Ich glaube, es ist auch das Bedürfnis vieler Migrantinnen und Migranten, zu sagen: Es geht nicht immer nur um uns, sondern es geht auch um die Aufnahmegesellschaft. Es geht darum, wie wir uns in die Gesellschaft einbringen können und wie auch wir unsere Zugehörigkeit zur Einwanderungsgesellschaft zeigen können!“ Nach Merkels Worten endet Integration nicht mit dem Erlernen der deutschen Sprache.  „Wenngleich Sprachkenntnisse die Voraussetzung dafür sind, dass man überhaupt am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.“ Die Feuerwehren ständen für Werte wie Zusammenarbeit und Kameradschaft, würdigte Aydan Özoguz die Leistungen der mehr als 1,3 Millionen Feuerwehrangehörigen in Deutschland. Wer aus dem Ausland komme, wisse oft nicht, wie er den Zugang zu dieser lebendigen Gemeinschaft finde. „Umso wichtiger sei es, dem potenziellen Nachwuchs Wege dorthin aufzuzeigen“, so die Integrationsbeauftragte.  DFV-Präsident Hartmut Ziebs betont im Bundeskanzleramt: „Feuerwehrleute stehen jedem Menschen bei.  Für sie haben das Recht auf Leben und Unverletzlichkeit der Person einen hohen Stellenwert!“  Vor diesem Hintergrund „springt der Funke, der Geist der Feuerwehr gerade bei jungen Menschen schnell über.“  (DFV, Bundeskanzlerin mobil, Redaktion: kfv-herford.de)

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatsministerin Aydan Özoguz besuchen die Jugendfeuerwehr Berlin-Wedding. (Foto: DFV)
    
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Die Kanzlerin zeigt sich interessiert  und …  (Foto: DFV)

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… informiert sich aus erster Hand. (Foto: DFV)

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Ihr besonderer Gruß gilt DFV-Präsident Hartmut Ziebs. (Foto: DFV)  

Stichwort: „Im Tandem … für eine bunte Jugendfeuerwehrwelt“
Das von der Motorola Solutions Foundation geförderte Projekt ist Teil der DJF-Kampagne „Unsere Welt ist bunt“, die sich mit der Vielfalt in den Jugendfeuerwehren befasst. Mentoren, sogenannte Tandems aus Jugendwarten und Jugendlichen, kümmern sich um Jungfeuerwehrleute mit Migrationshintergrund oder sozial schwierigen Perspektiven. Neben der Jugendfeuerwehr Berlin-Wedding beteiligen sich die Jugendfeuerwehr Odenwaldkreis (Hessen), die Stadtjugendfeuerwehr Stuttgart (Baden-Württemberg) sowie die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz als Modellregionen. Weitere Informationen gibt es online unter www.jugendfeuerwehr.de/schwerpunkte/vielfalt/im-tandem.

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