Sauberes Trinkwasser ist ein hohes Gut

Feuerwehr Spenge bekommt neue Geräte zur Löschwasserentnahme

Bild WasserDie Stadt Spenge hat ihre Freiwillige Feuerwehr mit neuen Armaturen zur Löschwasserentnahme ausgestattet. Hintergrund ist ein Brandeinsatz, der sich im letzten Jahr ereignete. Im Verlaufe der Löscharbeiten war damals das Trinkwasser der Kommune zum Teil durch Schaummittel verunreinigt worden.

Brennt es im Stadtgebiet und benötigt die Feuerwehr große Mengen Löschwasser, so ist sie in der Regel auf die Entnahme von Wasser aus dem Trinkwassernetz angewiesen. Die Feuerwehrleute nutzen dabei zumeist Unterflurhydranten, die fast an „jeder Straßenecke“ zu finden sind. Um das Leitungsnetz in der Straße anzuzapfen, wird die Straßenkappe geöffnet, ein Standrohr gesetzt, der Hydrant mit einem speziellen Schlüssel aufgedreht und schon fließt das Wasser durch die Schläuche. „Das geht normalerweise schnell und  problemlos“, sagt Thomas Reschke, Wehrführer der Feuerwehr Spenge. Vor einem Jahr kam es allerdings beim Brand eines Einfamilienhauses in Hücker-Aschen zu einem besonderen Phänomen. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände bei der Löschwasserentnahme aus einem Hydranten, so Thomas Reschke, sei Schaummittel, das dem Löschwasser beigemengt worden war, in die öffentliche Trinkwasserversorgung gelangt. Die Verschmutzung durch das Mittel blieb damals zum Glück lokal begrenzt. „Solche Fälle haben sich auch anderenorts ereignet“, sagt Reschke, „das haben unsere Untersuchungen ergeben.“ Mittlerweile hat die Industrie reagiert. Sie bietet seit Kurzem verbesserte Geräte an. Die Stadt Spenge hat die neue Technik nun beschafft. Vergleichbare Trinkwasserverunreinigungen seien damit nahezu ausgeschlossen, hofft der Wehrführer.

Alle Löschfahrzeuge der Spenger Feuerwehr wurden mit neuen Standrohren mit integrierten Rückschlagsicherungen einschließlich Rohrbelüftern ausgerüstet. Hinzu kommen weitere Sicherungsarmaturen, wie ein Systemtrenner mit eingebautem Rückschlagventil und Vakuumbrecher. „Die Rückschlagsicherungen verhindern ein Rückfließen oder auch Zurückrückdrücken von eventuell kontaminiertem Löschwasser in das öffentliche Trinkwasserleitungsnetz“, erläutert Reschke. Dafür sorge ein integriertes Rückschlagventil, das mittels Spiralfeder vorgespannt sei. Der Systemtrenner werde für die Wasserentnahme aus einem Überflurhydranten gebraucht. Der Vakuumbrecher verhindere hingegen durch Einströmung von Luft, dass sich Unterdruck im Trinkwasserversorgungsnetz und in der Feuerlöschkreiselpumpe bilden könne, sagt Reschke. Damit würden Schäden und auch Druckschläge im öffentlichen Trinkwasserversorgungsnetz vermieden. 

Wasserleitungsschäden führen oftmals zur Unterbrechung der Trinkwasserversorgung.  Dann ist die Versorgung der Menschen in Gefahr. Verseuchtes Wasser ruft Hygieneprobleme hervor. Es können Krankheiten entstehen. In Hücker-Aschen waren seinerzeit rund 100 Haushalte betroffen. Sie wurden vorübergehend mit Mineralwasser versorgt. 

Genau wie jeder Hauseigentümer und Mieter, muss auch die Feuerwehr die Bestimmungen der Trinkwasserverordnung  (TrinkwV) einhalten. „Das Regelwerk aus dem Jahr 2001 wurde erst 2011/2012 für die Nutzer der öffentlichen Trinkwasserversorgung geändert und ergänzt“, weiß Thomas Reschke. Jetzt würden die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der menschlichen Gesundheit nach dem Infektionsschutzgesetz umgesetzt. „Damit ist die Anschaffung der neuen Armaturen ein sinnvoller Beitrag zur Sicherheit der Allgemeinheit!“

 

Thomas Reschke
(Feuerwehr Spenge)
www.feuerwehr-spenge.de

Bild Wasser
Bürgermeister Bernd Dumcke und Wehrführer Thomas Reschke haben Grund zur Freude:
Neuartige Armaturen zur Löschwasserentnahme garantieren den Schutz des Trinkwassers.