Fahrzeug des Monats
April 2024
Funkdienstwagen (FDW)
Einsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr München
Standort: Feuerwache 4 (Schwabing)
Funkrufname: Florian München 04/50-01
Technische Daten
Fahrgestell (Hersteller) |
Volkswagen |
Typ |
e-Golf |
Motor |
Permanenterregter-Synchron-Motor (PSM) |
Akkukapazität |
24,2 kWh (Lithium-Ionen-Akku) |
Nennspannung |
323 V |
Leistung |
115 PS (85 kW) |
Antriebsart/Radformel |
4x2 (Straßenantrieb) |
Fahrleistungen |
von 0 auf 100 km/h: 10,4 s |
Reichweite |
130 – 190 km |
Abmessungen |
4,27 m (L), 1,79 m (B), 1,47 m (H) |
zul. Gesamtgewicht |
1.900 kg |
Ausbau/Ausrüstung |
Volkswagen Serien- u. Sonderausstattung (auszugsweise) LED-Scheinwerfer, Rückleuchten in LED-Technik Navigationssystem Geschwindigkeitsregelanlage automatische Distanzregelung incl. Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) CCS-Ladeanschluss (Schnellladung)
Digitalfunk (MRT)*) |
Lackierung/Design |
Feuerrot RAL 3000 mit Designbeklebung |
Besatzung |
1/0 (Führungskraft) |
Baujahr/Indienststellung |
11/2017 |
sonstiges |
Es wurden 14 Fahrzeuge des gleichen Typs in Dienst |
*) MRT = Mobile Radio Terminal (digitales Fahrzeugfunkgerät)
Tetra = „Terrestischer Bündelfunk“ (Funkstandard)
GPS = Global Positioning System (Navigationssatellitensystem zur Positionsbestimmung)
(Fortsetzung von der Startseite)
Im November 2017 hatte die Branddirektion München gleich 14 Elektrofahrzeuge, allesamt PKW vom Typ VW Golf 7, in Dienst gestellt. Oberbürgermeister Dieter Reiter und Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble, Chef der Münchener Feuerwehr, betonten damals, dass damit ein weiterer Schritt zur Luftreinhaltung getan werde. Die Funkdienstwagen (FDW) sind an jeder der zehn Wachen sowie der Branddirektion stationiert. Sie werden für innerstädtische Dienstfahrten, beispielsweise im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes, genutzt. Der Einsatz im Alarmdienst ist bei Sonderlagen, wie großflächigen Unwetterereignissen, vorgesehen.
Der Feuerwehr-e-Golf 7 wird von einem Permanent-Synchron-Elektromotor mit 115 PS angetrieben. Beim Berühren des Gaspedals steht sofort ein kräftiges Drehmoment zur Verfügung, sodass der Kompaktwagen in 10,4 Sekunden von null auf Tempo 100 sprintet. Das Lithium-Ionen-Akkupaket hat eine Ladekapazität von 24,2 Kilowattstunden, sodass bei moderater Fahrweise eine Strecke von bis zu 190 Kilometern zurückgelegt werden kann. An einer Schnellladestation lässt sich der e-Golf über seinen CCS-Ladeanschluss bequem wieder aufladen. In knapp dreißig Minuten kann die Energie für rund 100 Kilometer „nachgetankt“ werden. Mittlerweile wurden von der bayerischen Landeshauptstadt weitere „Stromer“ angeschafft. 25 PKW und sieben Transporter soll die elektrisch betriebene Fahrzeugflotte der Feuerwehr (zunächst) umfassen.
Der e-Golf 7 ist bei der Berufsfeuerwehr München als Funkdienstwagen im Einsatz.
(Foto: Volkswagen)
Im November 2017 werden gleich 14 baugleiche Fahrzeuge in Dienst gestellt.
Sie stehen vor der Feuerwache Schwabing. (Foto: Branddirektion München)
Hoffnungsträger in schweren Zeiten
Mittlerweile gibt es den Volkswagen-Klassiker in der achten Generation. Mit seinem Urahnen, dem Golf 1, hat der Golf 8 nichts mehr gemein. Rückblick: Anfang der 1970er Jahre steckt der Volkswagen-Konzern in einer tiefen Krise. Die Absatzzahlen des Käfers sind eingebrochen, weil das einstige Erfolgsmodell der Wirtschaftswunderjahre in puncto Antriebstechnik, Verbrauch und Sicherheit dem Fortschritt hinterherhinkt. Die Konkurrenz hat längst moderne Autos im Programm. Im Januar 1970 reist der italienische Industriedesigner Giorgetto Giugiaro, der den VW-Bossen auf dem Turiner Autosalon 1969 aufgefallen ist, nach Wolfsburg. Kurt Lotz, damaliger Vorstand von Volkswagen, kommt gleich auf den Punkt: „Wir wollen, dass Sie uns einen Nachfolger für den Käfer zeichnen!“ Es gibt Designkonkurrenz – doch am Ende klingelt das Telefon bei Giugiaro in Turin: „Wir haben Ihr Modell ausgewählt!“
Volkswagen beweist damit Mut - denn der Golf ist nicht mehr rund, wie der Käfer, sondern kantig. Die Technik für den Ur-Golf wird weitestgehend von Ingenieuren der Auto Union bzw. der NSU Motorenwerke (heute Audi AG) entwickelt. Das Auto verfügt über Frontantrieb und Wasserkühlung. Der quer eingebaute Motor sorgt für bessere Platzverhältnisse, als im Käfer. Zudem lässt sich der Kofferraum dank der großen Heckklappe gut beladen.
Blick in die Produktion im Stammwerk Wolfsburg: Die Fertigung des Golf 1 läuft 1978 auf Hochtouren.
(Foto: Bundesarchiv)
Millionengrenze bereits nach zwei Jahren geknackt
Am 29. März 1974 beginnt in Wolfsburg die Serienfertigung. Der Golf 1 ist ab 8.000 Mark zu haben. Seine Serienausstattung ist für heutige Verhältnisse eher spartanisch. Selbst der rechte Außenspiegel fehlt. Deutsche Technik und italienisches Design treffen allerdings den Geschmack der Menschen. Schnell schießen die Verkaufszahlen in die Höhe. Schon 1976, zwei Jahre nach Produktionsstart, sind eine Million Fahrzeuge verkauft und der Golf steht bei den Neuzulassungen an erster Stelle. „In Wolfsburg laufen zwei Autos pro Minute von den Bändern“, meldet die Tagesschau damals. Mit dem sportlichen GTI und dem Cabrio (Spitzname „Erdbeerkörbchen“), das bei Karmann in Osnabrück gefertigt wird, legt VW nach und trifft den Zeitgeist.
Heute sind in Wolfsburg rund 7.000 Mitarbeiter mit der Fertigung des Golf 8 beschäftigt. Vom ersten Handgriff bis zum fertigen Auto vergeht eine Produktionszeit von gerade einmal 20 Stunden. Noch verkauft sich der Golf dreimal besser, als der elektrische VW ID.3. Deshalb sind sich die Experten sicher: Der Golf werde künftig als E-Auto eine wichtige Rolle spielen. Er könnte angesichts der großen Konkurrenz aus China wieder zum Hoffnungsträger werden. (Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-
Hinweis: Der KFV Herford benötigt ständig interessante Fahrzeugfotos der Feuerwehr und
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