20. Treffen der Ehrenabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Kreis Herford

in der Werretalhalle Löhne am 22.11.2008: „Größte Familienfeier im Kreis Herford!“

Auf ein bewegtes Feuerwehrleben können die ehemaligen Wehrleute in den Ehrenabteilungen zurückblicken. 40 Jahre und länger leistete so mancher heutige „Feuerwehrpensionär“ Dienst für die Allgemeinheit. Oftmals waren die Einsätze mühevoll und mit Gefahren verbunden. Am vergangenen Samstag hatte der Kreisfeuerwehrverband Herford e.V. alle Ehemaligen gewissermaßen als Dankeschön zum jährlichen gemeinsamen Treffen in die Löhner Werretalhalle eingeladen.
Die Ehrenabteilungen zählen zum festen Bestandteil aller neun Wehren im Kreisgebiet Insgesamt 567 Kameraden waren hier Ende 2007 organisiert. Der Dienst in den aktiven Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren endet in aller Regel mit Vollendung des 60. Lebensjahres. Seit kurzem lässt die neue Laufbahnverordnung allerdings auf Antrag eine Dienstverlängerung bis zum 63. Lebensjahr zu.

Mit Fanfarentönen wurde Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer am Samstagnachmittag zum Rednerpult begleitet. Der Feuerwehrchef fand dann auch in seiner Begrüßung lobende Worte für die „Feuerwehrsenioren“. Die Ehrenabteilungen, so Hackländer, seien ein wichtiger Teil der großen Feuerwehrfamilie. Über die große Resonanz des Treffens zeigte sich der Kreisbrandmeister besonders stolz. „458 Familienmitglieder samt Anhang sind heute Nachmittag hier versammelt. Das ist die wohl größte Familienfeier in diesem Jahr im Kreis Herford“. Während ihrer aktiven Zeit seien die Feuerwehrleute über viele Jahrzehnte freundschaftlich verbunden gewesen. „Gemeinsam Menschen zu helfen schweißt eben zusammen“, sagte Hackländer. Auch wenn die Zeit in den aktiven Einsatzabteilungen ende, so blieben doch Freundschaft und Kameradschaft bestehen. Das alljährliche gemeinsame Treffen aller Ehemaligen, so Hackländer, solle hierzu einen Beitrag leisten.

Die Veranstaltung der Ehrenabteilung fand im Übrigen auch unter der lokalen Politprominenz und Vertretern der Kreisverwaltung regen Anklang. So konnte Kreisbrandmeister Hackländer den stellvertretenden Landrat Hartmut Golücke neben zahlreichen Bürgermeistern aus dem Kreisgebiet begrüßen. Golücke überbrachte im Anschluss die Grüße von Kreistag und Kreisverwaltung an die Versammlung. „Ihr jahrelanger Einsatz ist gelebte Nächstenliebe“, sagte der stellvertretende Landrat. Das Feuerwehrengagement sei dabei oftmals mit Gefahren für das eigene Leben verbunden gewesen. 41 verletzte Feuerwehrkameraden im Kreis Herford, so Golücke, weise die Statistik für das letzte Jahr auf. Gerade erst sei ein 20-jähriger Feuerwehrmann während eines Feuerwehreinsatzes auf dem Weg zum Gerätehaus auf tragische Weise verunglückt. Die heutige Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehren und deren gutes Ansehen sei wesentlicher Verdienst der Männer in den Ehrenabteilungen. Golücke lies auch das Thema Leitstellen-Neubau nicht aus. Bekanntermaßen führt ein Berechnungsfehler zu Mehrkosten des Projektes von rd. 1,7 Mio. Euro. Alle Fraktionen im Kreistag hätten bereits klargestellt, die Feuerwehr dürfe unter dieser Fehlplanung nicht leiden.

Ein buntes Unterhaltungsprogramm wurde den „Feuerwehrsenioren“ im Anschluss geboten. Im Mittelpunkt stand dabei „Mister Tak“, alias Wilfried Oberjohann, der mit seinem breit gefächerten Repertoire zu begeistern wusste. So agierte der Kleinkünstler als Bauchredner mit den Stoffpuppen „Max Rabe“ und „Kuh Lotti“ und präsentierte Eigenkompositionen mit der Gitarre. Dann wanderte „Mister Tak“ mit „Seppelhut“, Holzschuhen und Schifferklavier durch die Reihen und gab „den Holzmichl“ zum Besten. Für Stimmung sorgten auch die weiteren Instrumentaleinlagen. Oberjohann hatte nämlich eine Wärmflasche zu einem Dudelsack umfunktioniert und benutzte ein Abflussrohr als Alpenhorn. Schließlich porträtierte der Grafiker in Ruhestand noch Kreisbrandmeister Hackländer und dessen Amtsvorgänger Dieter Wilkening auf der Bühne innerhalb weniger Minuten und erntete auch dafür Applaus. Dieter Wagner und Band sorgten im weiteren Verlauf der Veranstaltung mit beschwingten Tönen für Unterhaltung. Für den reibungslosen Ablauf des diesjährigen Treffens hatte übrigens die Feuerwehr Bünde gesorgt. Helferinnen und Helfer aus allen sieben Einheiten der Stadt waren unter Leitung des stellvertretenden Stadtbrandinspektors Bernhard Rose im Einsatz und hatten sich um die Organisation gekümmert.

Jens Vogelsang
 
Stellv. Landrat Hartmut Golücke überbringt Grüße u. spricht auch über die Mehrkosten
des geplanten Leitstellenneubaus.

 
Tisch der Ehrengäste: (v.l.) Stellv. Landrat Hartmut Golücke, Ulrich Sturhahn (stellv.
Bürgermeister in Vlotho), Christian Manz (Bürgermeister in Spenge), stellv. KBM
Bernd Kröger mit Gattin, (v.r.) Gilbert Altemeier (stellv. Bürgermeister in Bünde)
u. Klaus Rieke (Bürgermeister in Enger).

 
Wilfried Oberjohann sorgt als „Mister Tak“ mit Gitarre, ...
 
Schifferklavier u. ...

 
„Hund Willy“ für Stimmung. 

    Nicht aus der Schweiz, sondern aus dem Baumarkt: „Alpenhorn“ der besonderen Art,
(v.l.) KBM Wolfgang Hackländer, Ehren-KBM Dieter Wilkening u. Wilfried Oberjohann.

 

„Mister Tak“ zeigt auch Talent als Porträtzeichner. 

 
Abgang mit Getöse: Ein Gartenschlauch wird zur „Trompete“! 


Dieter Wagner u. Band spielen zum Tanz auf. 


 Die Mannschaft der Feuerwehr Bünde um stellv. Stadtbrandinspektor Bernhard Rose (r)
kümmert sich um den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.