In Münster-Handorf für den Einsatzalltag trainiert

Feuerwehr Kirchlengern führt Übungstag am IdF NRW durch.

Bild3 eKirchlengern/Münster. Feuerwehrleute aus Kirchlengern waren kürzlich in Münster im Einsatz – glücklicherweise nur zu Übungszwecken. Die Ehrenamtlichen trainierten einen Tag lang verschiedene Übungsszenarien. Am Institut der Feuerwehr (IdF) stand dafür die Übungshalle – sie gilt als eine der modernsten in Europa - zur Verfügung. Die Anlage verfügt über eine ausgefeilte Simulationstechnik. Per Knopfdruck können unter anderem eine Reihe von Übungspuppen „zum Leben erweckt“ werden. Die machen sich dann an den Fenstern „bemerkbar“, während Licht-, Rauch- und Geräuscheffekte für ein authentisches Einsatzszenario sorgen.

„Dadurch ergab sich ein großes Lernpotenzial“, erklärte Matthias Kuhle, der in Kirchlengern für die Ausbildung der Feuerwehrleute zuständig ist. Er zeigte sich überzeugt: „Solch ein Übungstag hat eine nachhaltige Wirkung.“ Insgesamt 30 Ehrenamtliche aus allen vier Löschgruppen der Elsegemeinde hatten sich mit mehreren Löschfahrzeugen und Mannschaftstransportern auf den Weg nach Münster-Handorf gemacht. Eine Rettungswagenbesatzung des DRK aus Bünde zählte ebenfalls zu den Teilnehmern.
Die riesige Übungshalle misst eine Grundfläche von 7.000 Quadratmetern und ist zum Teil 30 Meter hoch. In dem Gebäude, das nach sechsjähriger Planungs- und Bauzeit Anfang 2008 in Betrieb genommen wurde, können die unterschiedlichsten Einsatzlagen nachgestellt werden. Ein Trainer des Instituts erläuterte die „Übungsspange“, die seitlich in die Halle integriert ist und aus einer Reihe von unterschiedlichen Kulissen besteht. Der multifunktionale Gebäudekomplex verfügt unter anderem über Ein- und Mehrfamilienhaus, Arztpraxis, Bistro, Kraftfahrzeugwerkstatt, Abfüllstation für Chemikalien und Hochregellager. Es gibt eine Tiefgarage und im Obergeschoss einen Krankenhaustrakt mit Bettenzimmern und Labore verschiedener Sicherheitsstufen. Das Hochhaus - es befindet sich ebenfalls unter dem Hallendach - misst eine Höhe von 23 Metern. Es ist für Einsätze mit der Drehleiter, Absturz- und Höhenrettungsübungen gedacht.

Bild4 aZimmerbrand im 2. Obergeschoss. Es läuft die erste Erkundung der Einsatzstelle unter den Augen der Übungsleiter.

Bild1 bEine verletzte Person wird aus der brennenden Tiefgarage gerettet und an den Rettungsdienst übergeben.

Ist ein Menschenleben in Gefahr, muss es schnell gehen und jeder Handgriff sitzen. Die Einsatzkräfte aus der Heimat trainierten deshalb vor allem die Menschenrettung, aber auch die Brandbekämpfung an verschiedenen Objekten. Ein PKW-Brand in der Tiefgarage forderte die Kameraden in besonderem Maße. Der Trainer des IdF behielt die Vorgehensweise der Trupps im Blick. Er gab während der anschließenden Nachbesprechung wichtige Tipps und zeigte alternative Methoden auf. Kuhle legte währenddessen ein besonderes Augenmerk auf das Zusammenspiel der Löschgruppen Nord, Mitte, Kirchlengern und Südlengern. Er zog ein positives Fazit: „Die Teams haben hervorragend zusammengearbeitet.“ Außerdem nehme man neue Erkenntnisse und wertvolle Anregungen mit nach Kirchlengern. Am Ende bedankten sich der Trainer des IdF und Ausbildungsbeauftragter Matthias Kuhle bei den Feuerwehrleuten für die gute Mitarbeit. „Ihr habt Eure Freizeit für die Sicherheit der Bürger investiert“, meinte Kuhle. Ein großes Lob bekam zudem die Unterstützungsabteilung der Feuerwehr Kirchlengern zu hören, die sich um die Verpflegung der Übungsteilnehmer gekümmert hatte. Erschöpft, aber mit vielen positiven Eindrücken ging es zurück in die Heimat. (Infos und Fotos: Feuerwehr Kirchlengern)

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Bild2 cLagebesprechung mit Ausbilder, Einsatzleiter und Fahrzeugführern.

IMG 2213 dEinsatzkräfte aller vier Löschgruppen der Elsegemeinde arbeiten eng zusammen.

Bild3 eAm Ende des Übungstages geht es erschöpft und mit vielen positiven Eindrücken zurück in die Heimat.

uebungshalle Luftbild fDie Übungshalle des IdF im Stadtteil Münster-Handorf. (Foto: IdF NRW)

Über das Institut der Feuerwehr NRW
Das Institut der Feuerwehr NRW (IdF) ist mit einem Personalbestand von über 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit rund 370 Internatsplätzen die größte Feuerwehr-Aus- und -Fortbildungseinrichtung in Deutschland. Es werden Veranstaltungen für berufliche und ehrenamtliche Angehörige der Feuerwehren angeboten und durchgeführt. Hierbei stehen die Qualifizierung von Führungskräften und Ausbildern sowie die Vermittlung von Spezialkenntnissen im Vordergrund. Am IdF werden zudem die Mitglieder der Krisenstäbe des Innenministeriums, der Bezirksregierungen sowie der Kreise und kreisfreien Städte ausgebildet. Dafür steht das „Lehrsaalgebäude C“ zur Verfügung. Mittlerweile gibt es einen zweiten Standort: Das Trainingszentrum in der Gemeinde Kreuzau (Kreis Düren) wurde im Sommer 2021 eröffnet.

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IdF Stammgelnde Luftaufnahme gDas „Stammgelände“ an der Wolbecker Straße in Münster. (Foto: IdF NRW)