Damit der Christbaum nicht in Flammen steht!

Kreisfeuerwehrverband warnt vor den Brandgefahren während der Weihnachtszeit

Adventskranz Holger Bauer LFV SH bKreis Herford. Die Weihnachtszeit hat begonnen und in den kommenden Wochen erstrahlen viele Wohnungen in festlichem Lichterglanz. Adventskränze, Weihnachtsbäume und Lichterketten sorgen für eine besinnliche Stimmung. Allerdings mahnt der Kreisfeuerwehrverband Herford zur Vorsicht. „Werden echte Wachskerzen verwendet, können schnell Brände entstehen, die binnen Minuten auf die komplette Wohnungseinrichtung übergreifen“, sagt Kreisbrandmeister Bernd Kröger. Der Feuerwehrchef hat einige Tipps parat, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.   



Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) registrierte im Jahr 2023 rund 6.000 zusätzliche Brände während der Advents- und Weihnachtstage, die Schäden von etwa 27 Millionen Euro verursacht haben. Kerzen sollten deshalb niemals ohne Aufsicht brennen, so der Kreisbrandmeister. „Unachtsamkeit ist nach den Erfahrungen der Feuerwehr eine der   häufigsten Brandursachen.“  Der Feuerwehrchef rät dazu, Kerzen nur in hierfür geeigneten, feuerfesten Halterungen zu entzünden. Gefährlich seien zudem brennbare Unterlagen und Materialen in der näheren Umgebung sowie starke Zugluft.  „Platzieren Sie den Adventskranz mindestens 50 Zentimeter weit entfernt von entzündbaren Gegenständen wie Polstermöbeln, Büchern, Geschenkpapier oder Gardinen.“ Gerade auf kleine Kinder übt Feuer eine besondere Faszination aus. Streichhölzer und Feuerzeuge gehören deshalb nicht in ihre   Hände. Kröger rät allen Eltern, schon früh mit der Brandschutzerziehung zu beginnen. Haustiere können ebenfalls für eine böse Überraschung sorgen. Der Kreisbrandmeister appelliert an alle Tierhalter: „Lassen sie Hund oder Katze nie unbeobachtet, wenn Kerzen in der Nähe brennen!“ Eine spezielle Gefahr bergen Teelichter. Die kleinen unscheinbaren Aluminiumschälchen können so heiß werden, dass sie eine brennbare Unterlage entzünden. Außerdem verflüssigt sich der Brennstoff des Teelichtes - im Gegensatz zur herkömmlichen Kerze - vollständig. Stehen die Lichter dicht zusammen, so besteht die Gefahr, dass das Paraffin flächig in Brand gerät. Löschversuche mit Wasser seien in einem solchen Fall äußerst gefährlich, erklärt Kröger. „Im Extremfall kann sich eine Stichflamme entwickeln.“

 

Adventskranz Holger Bauer LFV SH bKerzen sorgen für eine besinnliche Stimmung – sie können aber auch zur Gefahr werden.
(Foto: Holger Bauer, LFV Schleswig-Holstein)

 

In der Weihnachtszeit sind Lichterketten ebenfalls sehr beliebt. Durch Überhitzung, defekte Kabel und die unsachgemäße Verwendung in der Nähe von brennbaren Materialen, kann es ebenfalls zu einem Feuer kommen. Um das Risiko zu minimieren, sollte man beim Kauf auf das GS-Zeichen (für „Geprüfte Sicherheit“) achten, die Lichterketten regelmäßig auf Schäden überprüfen und sie nur im dafür vorgesehenen Umfeld einsetzen, so die weiteren Ratschläge des Kreisbrandmeisters. Er empfiehlt außerdem, die Weihnachtsbeleuchtung beim Verlassen der Wohnung auszuschalten. Das gilt übrigens für alle elektrischen Geräte. „Elektrizität ist in Privathaushalten die Brandursache Nummer eins“, so Kröger.

Löschmittel bereithalten

Wer auf echte Wachskerzen am Weihnachtsbaum nicht verzichten möchte, muss besonders vorsichtig sein. Viele Tannen und Fichten werden bereits im November geschlagen. In der warmen Wohnung trocknen die Zweige dann schnell aus. Im Handel werden Christbaumständer mit Wassertank angeboten, um den Austrocknungsprozess zu verzögern. Ist das Nadelgrün erst einmal ausgedörrt, dann genügt bereits ein Funke, um den gesamten Baum in Brand zu setzen. „Das kann wie bei einer Kettenreaktion explosionsartig ablaufen“, sagt Kröger. Deshalb sollte immer ein Zehnlitereimer mit Wasser neben dem Baum stehen. „Ein großes Stück mehr Sicherheit bietet sicherlich eine elektrische Lichterkette.“

Im Übrigen empfiehlt der Feuerwehrchef, dass jeder Haushalt mindestens einen Handfeuerlöscher bereithalte, auch wenn das nicht ausdrücklich vorgeschrieben sei. „Der kann bei Entstehungsbränden Leben retten und Schäden minimieren.“ Eigene Löschmaßnahmen sollten nach den Worten des Kreisbrandmeisters aber nur dann durchgeführt werden, wenn diese ohne Eigengefährdung noch möglich seien. Ansonsten gilt: „Schließen Sie nach Möglichkeit die Tür zum Brandraum, verlassen Sie mit allen Personen die Wohnung und rufen Sie unter der Notrufnummer 112 die Feuerwehr!“ (Redaktion: kfv-herford.de)

                                                                                                                                                   -Vo-