Verband leistet seit 30 Jahren wertvolle Unterstützungsarbeit

30. Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Herford

DSC 0070Kreis Herford/Hiddenhausen. Zwölf Jahre lang stand Wolfgang Hackländer an der Spitze des Kreisfeuerwehrverbandes Herford. Geradezu leidenschaftlich hat er sich während dieser Zeit für die Interessen der Feuerwehrleute eingesetzt. Nun wurde der 62-Jährige als Verbandsvorsitzender in den Ruhestand verabschiedet. Während des 30. Verbandstags, der am vergangenen Samstag (14.07.2018) in der Fahrzeughalle der Kreisfeuerwehrzentrale stattfand, zog der alte Vorstand noch einmal Bilanz. An gleicher Stelle hatte die Geschichte des Kreisfeuerwehrverbandes vor 30 Jahren begonnen. „Die Gründung am 8. Oktober 1988 hat das Feuerwehrwesen im Kreis Herford erheblich nach vorne gebracht!“, sagte Hackländer, der als Kreisbrandmeister noch bis zum 31. August im Amt bleibt.

Landrat Jürgen Müller lobte in seinem Grußwort, das er vor den 139 Feuerwehr-Delegierten und zahlreichen Ehrengästen hielt, die Arbeit der Wehrleute. Das Einsatzgeschehen im Kreis Herford werde durch die Feuerwehren im Kreis Herford hervorragend abgedeckt. „Aufgrund der guten Nachwuchsarbeit müssen sich die Bürger keine Sorgen um ihre Sicherheit machen!“ Müller erwähnte aber auch die hohe Belastung der Ehrenamtlichen. Deshalb sei mit einem externen Dienstleister ein Vertrag über die Beseitigung von Ölspuren abgeschlossen worden. „Das bringt für Sie alle ein Stückchen Erleichterung!“

Nur eine dunkle Wolke.

Für Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer hat die Verbandsarbeit seit jeher einen hohen Stellenwert. Dadurch könne insbesondere die Ausbildung der Wehrleute und die Jugendarbeit unterstützt werden. Denn ohne eine vernünftige Ausbildung könne kein Einsatz gelingen. „Und ohne ausreichenden Nachwuchs ist die Zukunft der Feuerwehren gefährdet!“ Hackländer erinnerte daran, dass für den Kreisfeuerwehrverband nicht nur der Vorstand und Verbandsausschuss tätig seien, sondern auch fast 40 ehrenamtliche Kreisausbilder aus allen Wehren des Wittekindslandes. Er zeigte sich überzeugt: „Ohne die Verbandsarbeit auf Kreis-, Landes- und Bundesebene ist eine zukunftsorientierte Feuerwehrtätigkeit überhaupt nicht denkbar!“ Der scheidende Vorsitzende blickte am Samstag zufrieden auf seine Amtszeit zurück. Nur einmal hätte es eine dunkle Wolke gegeben. „Das war, als unser Land NRW 120.000 Feuerwehrleute in den Konkurs hat laufen lassen!“ Der alte Landesfeuerwehrverband musste 2009 Insolvenz anmelden, nachdem das Land Zuschüsse in Millionenhöhe zurückgefordert hatte. „Das war beschämend und traurig und hätte nicht sein müssen!“

Werbekampagne trägt erste Früchte

Geschäftsführer Matthias Kuhle berichtete in seinem Jahresrückblick von einer positiven Mitgliederentwicklung. „Die Zahl der Aktiven ist um 51 Einsatzkräfte gestiegen und beträgt jetzt 1.475.“ Kuhle führte das zum Teil auf die Werbekampagne des Landes NRW unter dem Motto „Freiwillige Feuerwehr. Für mich. Für alle.“ zurück, die von den Feuerwehren im Kreis Herford intensiv unterstützt und umgesetzt worden sei. Er warnte allerdings davor, sich angesichts der erfreulichen Entwicklung auszuruhen. „Feuerwehr, Politik und Verwaltung müssen weiterhin Mitgliederwerbung betreiben!“
Etwa zweitausend mal rückten die Feuerwehren im vergangenen Jahr aus. Die Wehrleute retteten dabei 228 Menschen und löschten 408 Brände. Das Einsatzjahr 2017 sei für die Feuerwehren im Wittekindsland zum Glück ohne spektakuläre Unglücksfälle verlaufen, stellte Kuhle fest. „Dies ist leider keine Selbstverständlichkeit!“ Er erinnerte an das Explosionsunglück im Mindener Hafen, bei dem mehrere Einsatzkräfte zum Teil schwer verletzt worden waren, und an den tragischen Unfall auf der Autobahn 2 in Brandenburg, wo zwei Feuerwehrmänner ihr Leben verloren hatten.
Der Leistungsnachweis, bei dem die Feuerwehrleute einmal jährlich ihr Können unter Beweis stellen, liegt dem Geschäftsführer besonders am Herzen. In den vergangenen Jahren seien viele organisatorische Veränderungen vorgenommen worden. Trotzdem nehme von den rund 1.500 Aktiven etwa nur jeder Fünfte an dem Wettbewerb teil. Kuhle appellierte deshalb an die Versammlung: „Macht Werbung für den Leistungsnachweis und überzeugt Eure Kameraden vom Mehrwert und dem Nutzen der Veranstaltung!“

Belastungsübungen können wieder durchgeführt werden

Die Aus- und Fortbildung ist eine der Kernaufgaben des Kreisfeuerwehrverbandes. Allein im vergangenen Jahr fanden an der Kreisfeuerwehrzentrale 44 Lehrgänge und Seminare statt, an denen mehr als 600 Feuerwehrleute teilnahmen. Für die Atemschutzausbildung wurde zwischenzeitlich eine Übergangslösung gefunden, nachdem die alte Übungsstrecke wegen Schimmelbefalls bereits vor geraumer Zeit stillgelegt werden musste. Sie findet jetzt in einer mobilen Atemschutzübungsanlage statt, die von der Feuerwehr Hamburg übernommen wurde. „Die jährlich durchzuführenden Belastungsübungen der Atemschutzgeräteträger können jetzt wieder ordnungsgemäß durchgeführt werden“, sagte stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger, der zugleich für den Ausbildungsbereich des Verbandes zuständig ist. Insgesamt 596 Aktive haben das Training im letzten Jahr absolviert. Außerdem fand erstmals ein Lehrgang „Dekontamination Verletzter“ statt. Der ABC-Zug Herford wird nun von Kräften der Feuerwehren Hiddenhausen und Kirchlengern sowie des DRK Herford unterstützt.

Starkes Betreuerteam

Jugendfeuerwehr verbinde Abenteuer und Action mit Erfolgserlebnissen und Anerkennung, hob Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier hervor. „Sie fördere außerdem die Teamfähigkeit und das Miteinander.“ Die 18 Nachwuchsgruppen im Kreisgebiet verzeichneten Ende vergangenen Jahres einen Mitgliederbestand von 445 Jugendlichen. Der Wert sei stabil geblieben; die Anzahl der Mädchen hätte sogar gesteigert werden können, berichtete Meier. Etwa 140 Betreuer kümmern sich um den Feuerwehrnachwuchs. „Sie bringen sich nach Familie, Beruf und aktiver Feuerwehrarbeit in die Jugendarbeit ein!“

Nach zwölf Jahren hatte Wolfgang Hackländer den Vorsitz des Kreisfeuerwehrverbandes aus Altersgründen zur Verfügung gestellt. Er wurde am Samstag mit viel Dank und großem Applaus verabschiedet. Seine Nachfolge regelten die Delegierten einstimmig. Künftig wird der Verband von Bernd Kröger und Stellvertreter Holger Klann geleitet. Der neu gewählte Vorsitzende nahm dann auch gleich eine besondere Ehrung vor: Er hob mit bewegter Stimme noch einmal die Verdienste Wolfgang Hackländers hervor und ernannte ihn anschließend zum Ehrenvorsitzenden.

Außerdem wurden die folgenden Kameraden ausgezeichnet:

Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze
Reiner Müller, Enger
Reinhard Sieker, Löhne

Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber
Mario Daume, Hiddenhausen
Natascha Meier, Vlotho

Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold
Thomas Reschke, Spenge

Silberne Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes
Lars Brinkmann, Spenge
Arndt Höpker, Enger
Stefan Olschewsky, Spenge
Matthias Richter, Spenge
Klaus Willmann, Bünde

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

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Landrat Jürgen Müller: „Aufgrund der guten Nachwuchsarbeit müssen sich die Bürger im Kreis Herford keine Sorgen um ihre Sicherheit machen.“

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MdB Stefan Schwartze gratuliert auch im Namen von MdL Angela Lück und MdL Christian Dahm zum 30-jährigen Bestehen des Verbandes.

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Stellv. Bezirksbrandmeister Elmar Keuter (Paderborn) informiert über aktuelle Entwicklungen auf Bezirks- und Landesebene.

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Der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes erstattet ausführlich Bericht.

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Jugendfeuerwehrleute sind nach Ansicht von Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier besonders teamfähig.

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139 Delegierte und ...

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... zahlreiche Ehrengäste sind in der Fahrzeughalle der ...

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... Kreisfeuerwehrzentrale zusammengekommen.

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Das Quartett „OWL-Brass“ spielt auf.

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Die Abordnungen des DRK und THW sowie der ...

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... Feuerwehren Bünde und ...

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... Rödinghausen

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Abteilungsleiter Bernd Kirchhoff (r) im Gespräch mit Kreisordnungsamtsleiter a.D. Gerhard Koch.

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Gehören zum Kreisausbilderteam: (v.l.) Lars Brinkmann (Spenge),
Danny Rottmann (Spenge) und Nicholas Jost (Hiddenhausen)

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(v.l.) Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening, MdL Christian Dahm und stellv. KBM Bernd Kröger

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Die Versammlung entscheidet einstimmig über eine moderne Satzung, den neuen Vorsitzenden und seinen Stellvertreter.

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Wolfgang Hackländer (l) hat den Verband zwölf Jahre lang geleitet. Künftig führt Bernd Kröger (r) den Vorsitz.

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(v.l.) Holger Klann, der neue stellv. Verbandsvorsitzende, neben
Mario Daume (Wehrführer Hiddenhausen) und Michael Schäfer (KBM Minden-Lübbecke)

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Kreisordnungsamtsleiterin Silke Vahrson-Hildebrand wird für
ihre Unterstützung mit einem Blumenstrauß bedacht.

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Auszeichnung für Mario Daume (l) und Natascha Meier

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Thomas Reschke (l) bekommt von stellv. BBM Elmar Keuter das
Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold angeheftet.

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Gruppenfoto der Geehrten mit KBM Wolfgang Hackländer und stellv. BBM Elmar Keuter (l)

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Historische Aufnahmen: Vor 30 Jahren, am 8. Oktober 1988, wurde der Kreisfeuerwehrverband Herford gegründet.
(Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)

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Der damalige Kreisbrandmeister Dieter Wilkening (3.v.r.) hatte dazu die Initiative ergriffen.
(Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)

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Einige Feuerwehrleute, wie (v.l.) Heinz Prause und Heinrich Meier (Löhne),
erinnern sich beim Anblick der alten Fotos an die Gründungsversammlung.