Für große Taten und kleine Gesten!

Neuer Werbefilm ist Teil der Kampagne „Für mich. Für alle.“  

Düsseldorf/Wuppertal/Wetter a.d. Ruhr. „Freiwillige Feuerwehr. Für mich. Für alle.“: Unter diesem Slogan wirbt die NRW-Feuerwehr um neue Mitglieder. Im letzten Jahr startete die Kampagne mit flotten Sprüchen („Gemeinsam geben wir alles. Damit andere nicht alles verlieren!“) auf großen Plakatwänden. Jetzt folgt ein Werbespot, den das Landesinnenministerium und der Verband der Feuerwehren in NRW gemeinsam in Auftrag gegeben haben. Der Film, in dem Feuerwehrleute als Laiendarsteller mitwirken, wurde erst kürzlich vorgestellt.

„Damit wollen wir noch mehr Menschen für die nordrheinwestfälische Feuerwehrfamilie begeistern“, sagte Innenminister Herbert Reul. Er war zur Filmpremiere nach Wetter an der Ruhr gekommen. In der Feuerwehr- und Rettungswache der Stadt im südöstlichen Ruhrgebiet waren einige Szenen des Clips gedreht worden.

Der Streifen zeigt, vor welchen Herausforderungen die ehrenamtlichen Helfer Tag für Tag stehen. In schneller Folge ist das gesamte Einsatzspektrum zu sehen. Ein Feuerwehrmann zersägt bei Wind und Wetter einen umgestürzten Baum; andere Einsatzkräfte schleppen im strömenden Regen Sandsäcke, bekämpfen ein wahres Flammenmeer und befreien einen verletzten Autofahrer. Zu den emotionsgeladenen Bildern ist eine ebenso pathetische Musik zu hören. Die Botschaften, die in dem gut eine Minute langen Spot verbreitet werden, sind eindeutig. Das Feuerwehrehrenamt steht „für große Taten und kleine Gesten, für Gemeinschaft und die Gesellschaft.“ Der Film würdigt die, „die (als Feuerwehrleute) eine Berufung haben und die, die sie (als Arbeitgeber) dabei unterstützen.“ „Für meine Stadt, für mein Land“, mit diesen Worten appellieren die Filmemacher an das Gewissen all derer, die noch nicht zur „großen Feuerwehrfamilie“ gehören. Sie sollen die Ärmel aufkrempeln, sich ebenfalls für ihre Stadt und  ihr Land ehrenamtlich engagieren und das möglichst als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

 

Anstrengende Dreharbeiten

20 Feuerwehrleute aus neun Wehren hatten sich an den Dreharbeiten beteiligt. Sie kamen aus den Städten Altenberge, Arnsberg, Dortmund, Ennepetal, Erkrath, Gevelsberg, Mettmann, Sprockhövel und Wetter an der Ruhr. „Es waren lange, anstrengende, aber auch lustige Tage in Wetter an der Ruhr und Dortmund!“, so beschreiben die Darsteller ihre Eindrücke auf der Internetseite www.freiwillige-feuerwehr.nrw. Sie seien allesamt mit viel Herzblut Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, so Minister Reul. „Deshalb haben sie ihre Rollen nicht gespielt, sondern gelebt!“

In einer Befragung, die Ende vergangenen Jahres durchgeführt wurde, hatten 44 Wehren angegeben, dank der Werbekampagne „Für mich. Für alle.“  bereits neue Mitglieder hinzugewonnen zu haben. „Da muss  noch mehr gehen!“, meinte Reul. Er zeigte sich überzeugt, dass der nun vorgestellte Werbespot dazu beitragen werde. Momentan gibt es in NRW 369 Freiwillige Feuerwehren mit mehr als 87.000 aktiven Mitgliedern. Zuletzt war ihre Einsatzstärke entgegen dem allgemeinen Bundestrend sogar gestiegen. „Wir müssen uns dennoch mit der Frage befassen“, so der Minister, „wie wir das Ehrenamt sicher durch die Unruhen des demografischen Wandels bringen und auf die Herausforderungen der Zukunft ausrichten!“

 


Mit großen Werbeplakaten startete die Kampagne „Freiwillige Feuerwehr: Für mich. Für alle.“.
Jetzt folgt ein Werbespot mit berührenden Bildern. (Foto: freiwillige-feuerwehr.nrw)

 

Zahlreiche Feuerwehrleute wirken darin als Darsteller mit. (Foto: freiwillige-feuerwehr.nrw)

 

Die Crossmediale-Kampagne „Freiwillige Feuerwehr: Für mich. Für alle.“ ist Teil des Projektes FeuerwEhrensache. Ziel ist es, das Feuerwehrehrenamt zu stärken und neue Mitglieder hinzuzugewinnen. Gemeinsam mit dem Verband der Feuerwehren  in NRW (VdF NRW) hat sich das Innenministerium dieser Aufgabe gestellt. Fünf Jahre lang wurde jede Facette der Freiwilligen Feuerwehr untersucht und geprüft, wo Veränderungen notwendig und sinnvoll sind.  Feuerwehrleute aus 73 Pilotwehren haben sich daran beteiligt.  Der Abschlussbericht, der Ende vergangenen Jahres vorgestellt wurde, zeigt, welche vielfältigen Erkenntnisse und Möglichkeiten das Projekt hervorgebracht hat. So werden beispielsweise die bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt, Beruf und Familie, eine modularisierte Aus- und Fortbildung, Angebote zur Kinderbetreuung, regelmäßige Arbeitgeberdialoge und flexible Übungsdienste gefordert. An der Umsetzung der Vorschläge wird jetzt gearbeitet.

https://www.im.nrw/themen/gefahrenabwehr/engagement-und-beruf/feuerwehr-nachwuchs-gesucht

 

Finanzspritze für die Kinderfeuerwehr

Um den Feuerwehrnachwuchs zu stärken, stellt das NRW-Innenministerim zudem  Fördergelder bereit. Alle Städte und Gemeinden mit Kinderfeuerwehren oder solchen in Gründung können sich um die finanzielle Unterstützung bewerben. Das Geld ist allerdings an den Zweck gebunden, ein Transportfahrzeug anzuschaffen, um mit den Knirpsen Ausflüge unternehmen zu können. Von den 66 Kinderfeuerwehren, die Ende 2017 in NRW erfasst waren, haben bereits mehr als 30 die Förderung in Anspruch genommen. Rund 1,8 Millionen Euro hat das Land dafür investiert. Außerdem erhält jede Kommune mit einer Kinderfeuerwehr über den Verband der Feuerwehren ein „Starterpaket“, zu dem Lernspiele, Bücher, DVDs und ein Bambini-Löschfahrzeug gehören. Innenminister Herbert Reul: „Wir wollen bei den Jungen und Mädchen früh die Begeisterung für den Feuerwehrberuf wecken!“

 


Die Förderung von Kinderfeuerwehren zählt zu den weiteren Maßnahmen, mit denen Innenministerium und Verband der Feuerwehren
die Zukunft des Feuerwehrehrenamtes sichern wollen. (Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)

 

Die Gründung von Kinderfeuerwehren ist in NRW erst durch das neue Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) und die Landesverordnung Freiwillige Feuerwehr (VOFF NRW), die Ende Mai 2017 in Kraft getreten ist, möglich geworden. Die Aktivitäten der Feuerwehr-Bambinis im Alter zwischen sechs und zehn Jahren sind vielfältig: Sie lesen gemeinsam Kinderbücher zum Brandschutz und Verhalten im Straßenverkehr, üben mit dem Feuerwehr(garten)schlauch zu spritzen, lernen spielerisch Maßnahmen zur Ersten-Hilfe kennen oder unternehmen Erlebnistouren zu anderen Feuerwehren, der örtlichen Polizei oder Leitstelle.

Als erste Kommune im Kreis Herford plant die Gemeinde Rödinghausen den Aufbau einer Bambiniwehr. Ein erstes Schnuppertreffen, an dem sieben Kinder mit ihren Eltern teilnahmen, hat bereits Anfang August in der Mehrzweckhalle der örtlichen Gesamtschule stattgefunden.  Weitere sollen am 1. September und 6. Oktober folgen. Die Leitung hat Christin Lamsfuß-Mende. Sie ist als ausgebildete Erzieherin geradezu prädestiniert für diese Aufgaben.

(Redaktion: kfv-herford.de)

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