Fahrzeug des Monats März 2018 - Feuerlöschboot (FLB)

Fahrzeug des Monats

März 2018

Feuerlöschboot (FLB)

Wasserfahrzeug der Berufsfeuerwehr Frankfurt a.M.

Funkrufname: Florian Frankfurt 41/77-01


Technische Daten

Hersteller

Rheinwerft GmbH u. Co., Werk Mainz Mombach


Antrieb/Steuerung

Doppelschraubenantrieb mit vier Flächenrudern
 Querstrahlsteueranlage (Bugstrahlruderanlage) zum
 flexiblen Manövrieren

Motorleistung

2 x 701 PS (je 516 kW)

nautische Ausrüstung

Radar, Echolot

feuerwehrtechnische
Ausstattung/Ausrüstung

Bootskörper lässt sich unter Überdruck setzen
(Schutz vor giftigen Gas-Luft-Gemischen)
- Gaswarnanlage
 3 Wasserkanonen von Feuerlöschkreiselpumpe gespeist
 - 1 x 10.000 l/min
-  2 x 3.000 l/min
- Wurfweite: 90 – 120 m
Schwerschaumkanonen
- 1 x 90.000 l/min
- 2 x 45.000 l/min
Mittelschaumanlage mit 16 Schaumrohren
Hochdrucklöschanlage
- 2 Schnellangriffseinrichtungen
Selbstschutzsprühanlage
Flutlichtmast
- Leistung: 12.000 Watt
Beiboot
- wird über Rutsche zu Wasser gelassen

weitere techn. Ausstattung

Ruderlagenanzeige
Windmesser
Bordsprechanlage
Maschinenüberwachungsanlage

Besatzung

1/3 (Schiffsführer, Maschinist, 2 Matrosen)

Standort

Löschbootstation Frankfurt Niederrad (Feuerwache 41)

Getriebe

7-Gang-Automatikgetriebe (Allison 4.700 P)

Baujahr/Indienststellung

1970

 

 

Wissenswertes:

Frankfurt am Main ist mit mehr als 730.000 Einwohnern die größte Stadt Hessens und die fünftgrößte Deutschlands. Die Mainmetropole ist ein bedeutender Finanzplatz und Sitz der Europäischen Zentralbank.

Für den Feuerschutz der pulsierenden Großstadt und Wirtschaftsdrehscheibe ist eine Berufsfeuerwehr zuständig, die zu den größten und modernsten in Deutschland zählt. Über das gesamte Stadtgebiet verteilen sich zwölf Feuer- und Rettungswachen, auf denen gut 1.000 Feuerwehrbeamte rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr ihren Dienst versehen. Sie werden von etwa 900 ehrenamtlichen Feuerwehrleuten unterstützt, die den 28 Stadtteilfeuerwehren von Bergen bis Schwanheim angehören.

Die Bankenmetropole wird durch die „Bundeswasserstraße Main“ in Nord und Süd geteilt. An dem Strom, aber auch an den zahlreichen weiteren Gewässern innerhalb und außerhalb der Stadt, ereignen sich immer wieder Unglücksfälle. Bereits 1928 rief man deshalb den Dienstzweig „Wasserrettung“ ins Leben. Im Zuge des Neubaus der Feuer- und Rettungswache 40 erhielt die Berufsfeuerwehr nun sogar einen Tauchturm für Übungszwecke.  Er hat einen Durchmesser von drei Metern und die maximale Tauchtiefe beträgt zwölf Meter.

 
Zum Schutz der „Bundeswasserstraße Main“ verfügt die Berufsfeuerwehr Frankfurt a.M.
 über ein Feuerlöschboot. Es ist mit einem 1.400 PS-starken Dieselmotor ausgerüstet und
dank Bugstrahlruderanlage besonders gut manövrierfähig. (Foto: Feuerwehr Frankfurt a.M.)

 

Gebläse sorgt für Überdruck

Das Feuerlöschboot (FLB) der Berufsfeuerwehr ist am Niederräder Ufer, ganz in der Nähe der Feuerwache 41, die sich an der Schwanheimer Straße befindet, stationiert. Die Rheinwerft hat die Spezialanfertigung 1970 auf Kiel gelegt. Trotz seiner fast 50 Jahre ist das FLB technisch  noch immer auf der Höhe der Zeit. Es ist eines der wenigen Wasserfahrzeuge, die sich gasdicht verschließen lassen, sodass ein giftiges Gas-Luft-Gemisch durchfahren werden kann. Ein Gebläse sorgt dabei für einen Überdruck im Bootskörper, der die Besatzung – sie besteht aus dem Schiffsführer, Maschinisten und zwei Matrosen – vor gefährlichen Gasen und Dämpfen schützt. Das Schiff wird von zwei leistungsstarken Dieselmotoren mit insgesamt rund 1.400 PS angetrieben und über vier Flächenruder gesteuert. Mit seiner Bugstrahlruderanlage ist das Schiff besonders gut manövrierfähig. Zur Navigation und Überwachung der einsatztaktischen Vorgänge sind im Führerstand Radar, Echolot, Ruderlagenanzeige, Gaswarnanlage, Windmesser, Bordsprech- und Maschinenüberwachungsanlage vorhanden.

 

Wasser- und Schaumkanonen

Das Feuerlöschboot der Berufsfeuerwehr Frankfurt a.M. verfügt über drei große Monitore, die von einer leistungsstarken Feuerlöschkreiselpumpe mit Mainwasser gespeist werden. Eine der Wasserkanonen hat eine Leistung von bis zu 10.000 Litern pro Minute, die anderen beiden von bis zu 3.000. Die Wurfweite beträgt zwischen 90 und 120 Metern. Die Schwerschaumkanonen des „Löschkreuzers“ erzeugen einmal 90.000 und zweimal 45.000 Liter Schwerschaum pro Minute. Daneben ist an Bord eine Mittelschaumanlage mit 16 Rohren vorhanden, die das Abdecken eines ganzen Hafenbeckens innerhalb kürzester Zeit ermöglicht. Das Schaumextrakt ist dabei so bemessen, dass eine Fläche in der Größe eines Fußballfeldes etwa sieben Meter hoch bedeckt werden kann.  Außerdem gibt es eine Hochdrucklöschanlage mit zwei Schnellangriffseinrichtungen. Eine brennende Kajüte auf einem Main-Frachter lässt sich damit schnell und äußerst effektiv ablöschen. Zur Abschirmung der Wärmestrahlung bei größeren Einsatzlagen ist das FLB mit einer Selbstschutzsprühanlage ausgerüstet. Es verfügt außerdem über ein Beiboot, das wie bei einem Seenotrettungskreuzer über eine Rutsche zu Wasser gelassen wird.

 



(Redaktion: kfv-herford.de)

 

 


Das Boot lässt sich gasdicht abdichten, sodass ein giftiges Gas-Luft-Gemisch durchfahren
werden kann. (Foto: Feuerwehr Frankfurt a.M.)

 


An Bord befinden sich mehrere …
(Foto: Feuerwehr Frankfurt a.M.)

 

 


… Monitore. Die Wasserkanonen haben eine Reichweite von bis zu 120 Metern. 

(Foto: Feuerwehr Frankfurt a.M.)

 

 


Eine Mittelschaumanlage mit 16 Rohren gehört ebenfalls zur Ausrüstung.

(Foto: Feuerwehr Frankfurt a.M.)




Der Leitstand ist mit moderner Navigations- und Überwachungstechnik ausgerüstet.
(Foto: Feuerwehr Frankfurt a.M.)

 


Blick in den Maschinenraum
(Foto: Feuerwehr Frankfurt a.M.)

 


Das Löschboot wurde 1970 von der Rheinwerft auf Kiel gelegt. Seine Schiffsglocke trägt die Inschrift „Feuerwehr Frankfurt“.

(Foto: Feuerwehr Frankfurt a.M.) 

 

 

Hinweis:
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