Rentner bremst Notarzt aus!

Polizei ermittelt

rtw pol archivEnger. Werden Notarzt, Feuerwehr oder Polizei um Hilfe gerufen, muss es schnell gehen. Darum sind die Helfer von den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung befreit, wenn sie mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs sind. Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben dann sofort freie Bahn zu schaffen. Ein Rentner aus Spenge sah das offenbar anders. Er bremste am Dienstagabend (11.04.2017) ein Notarzteinsatzfahrzeug aus, das sich auf dem Weg zu einem Notfallpatienten befand.

Notarzt und Rettungsassistent befuhren gegen 20.55 Uhr die Wertherstraße von Enger aus in Richtung Spenge. Sie waren zu einem medizinischen Notfall gerufen worden und hatten deshalb Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet. Da Eile geboten war, beabsichtigte der Rettungsassistent, der am Steuer des Einsatzfahrzeugs saß, einen Citroen zu überholen. Das vorausfahrende Auto sei zu diesem Zeitpunkt deutlich langsamer unterwegs gewesen, berichtete der Retter später gegenüber der Polizei. Der 84-jährige Fahrer des Citroen ließ das aber nicht zu. Beim Überholversuch beschleunigte der alte Herr plötzlich sein Auto, statt an den rechten Fahrbahnrand zu fahren und sofort freie Bahn zu schaffen. Vor dem Ortseingangsschild Spenge-Lenzinghausen bremste er schließlich abrupt ab und verschwand dann ohne den Blinker zu betätigen nach rechts in einer Seitenstraße. Nur durch eine Vollbremsung konnte der Rettungsassistent einen Zusammenstoß verhindern. Das Team erreichte den Patienten in Spenge trotz Zwischenfall noch rechtzeitig. Nachdem sie diesen adäquat versorgt hatten, schalteten die Helfer die Polizei ein. Die Beamten ermittelten den starsinnigen Rentner, der die Rettungskräfte durch seinen eigenwilligen Fahrstil behindert hatte. Sie leiteten gegen ihn ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr ein.

Verkehrsteilnehmer müssen vorausschauend fahren!

Nehmen die Einsatzkräfte die sogenannten Sonder- und Wegerechte im Straßenverkehr in Anspruch, dann muss das dringend geboten sein und unter gebührender Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung geschehen. Solche Einsatz-Alarmfahrten seien durch eine hohe körperliche und geistige Beanspruchung der Besatzung im Einsatzwagen geprägt, sagte ein Polizeisprecher. Durch das Einsatzhorn sei das Funkgerät kaum zu hören. „Bei all dem Krach und Stress müssen die ersten Einsatzvorbereitungen getroffen werden. Die Helfer wünschen sich daher, dass die anderen Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoll und vorausschauend reagieren!“ (ots, Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-

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Ein Rentner hat am Dienstagabend ein Notarzteinsatzfahrzeug am überholen gehindert und anschließend ausgebremst.
Die Polizei leitete gegen ihn ein Strafverfahren ein. (Symbol-Foto: Polizei Herford)